Kirchenparlament
Kanton und Kirchen suchen das Gespräch

Landammann Remo Ankli besuchte in Däniken die Synode der reformierten Kirche Kanton Solothurn. Er überbrachte nicht nur die Grüsse der Regierung, sondern holte zu einer politischen Tour d’Horizon aus, so etwa zum Finanzausgleich.

Tilmann Zuber
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Das Kirchenparlament tagte in Däniken.

Das Kirchenparlament tagte in Däniken.

Hr.Aeschbacher

Die Synode der reformierten Kirche Kanton Solothurn hatte mit dem Jahresbericht, der Jahresrechnung und dem Budget nichts Aussergewöhliches traktandiert. Trotzdem besuchte Regierungsrat Remo Ankli das Kirchenparlament, das in Däniken tagte.

Der Landammann überbrachte die Grüsse der Regierung und betonte die Vielfalt der kirchlichen Landschaft. Auf der einen Seite stehe die katholische Kirche mit ihrer barocken Tradition, auf der anderen Seite die Schlichtheit der Reformierten. Diese Vielheit erlebe er auch in seinem Amt, so Ankli, etwa, wenn er am 20. August morgens in Solothurn die Zentralversammlung der Schweizergardisten besuche und am Nachmittag in Egerkingen das Reformationsfest. Diese Vielfalt sei bereichernd, so Remo Ankli.

Neuregelung des Finanzausgleichs

Der Regierungsrat informierte auch über die Neuregelung des Finanzausgleichs. Da sei man auf gutem Wege und mit den Kirchen im Gespräch.

Die Reform der Unternehmenssteuer liege zurzeit wieder in Bern. Im nächsten Jahr führt der Kanton Solothurn den Lehrplan 21 ein. Der Religionsunterricht wird weiterhin von den Kirchen erbracht. Die Qualität des Unterrichts wurde in den letzten Jahren verbessert, sagte Remo Ankli. Man wolle dem Religionsunterricht einen guten Platz im Stundenplan einräumen und ihn nicht in die Randstunden drängen.

Ruedi Köhli, Präsident der Solothurnischen Interkonfessionellen Konferenz SIKO, bestätigte die gute Zusammenarbeit zwischen Kanton und Kirche. Der Regierungsrat habe den drei Landeskirchen einen Beitrag von 10 Millionen Franken zugesagt. Das gebe den Kirchen für die kommenden Jahre Planungssicherheit.

Rechnungen schliessen positiv ab

Die Jahresrechnung der Synode schliesst 2016 mit einem Überschuss von 13'393 Franken ab bei Einnahmen von 985'397 Franken. Ebenso verzeichnet die Rechnung des Finanzausgleichs ein Plus von 11'106 Franken. Von diesen Überschüssen gehen 10'000 Franken an die Hilfe für den Sudan und 11'000 Franken an die Rechnung des «Kirchenboten». Die Synodalen nahmen die beiden Anträge und den Jahresbericht einstimmig an. Ebenso grünes Licht erteilten sie dem Auszahlungsplan für die Renovation der Kirchen. Die Bausubventionen kommen den Kirchgemeinden von Däniken, Obergösgen, Balsthal und Welschenrohr zugute.

Erich Huber wieder im Synodalrat

Die Synode wählte Erich Huber in den Synodalrat. Der pensionierte Pfarrer tritt die Nachfolge von Ulrich Wilhelm an, der letztes Jahr aus dem Rat zurückgetreten ist. Erich Huber übernimmt das Ressort «Theologie». Er ist in der Kirche kein Unbekannter: 31 Jahre lang war er Pfarrer in Wangen bei Olten, von 1994–2005 war er Synodalratspräsident der reformierten Kirche des Kantons. Synodalratspräsidentin Verena Enzler dankte Erich Huber, dass er sich für das Amt zur Verfügung stellt.

Springt in die Bresche: Erich Huber stellte sich für den Synodalrat zur Verfügung.

Springt in die Bresche: Erich Huber stellte sich für den Synodalrat zur Verfügung.

Tilmann Zuber

Trotz intensiver Bemühungen habe man in der Pfarrschaft keinen Kandidaten für den freigewordenen Platz im Synodalrat gefunden. Huber habe bei der Anfrage klargemacht, dass er für dieses Amt aufgrund seines Alters nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung stehe. Enzler forderte die Behörden auf, ihre Pfarrerinnen und Pfarrer zu ermuntern, sich für den Synodalrat zur Verfügung zu stellen. Vielleicht könnte die Kirchgemeinde da den Pfarrern entgegenkommen und sie im Pfarramt für eine solche Aufgabe entlasten.