Jahresbericht
Für die Pensionskasse Kanton Solothurn war 2020 trotz Pandemie ein gutes Jahr

Die kantonale Pensionskasse machte im Geschäftsjahr 2020 Anlageverluste wieder wett und kann ein erfreuliches Ergebnis präsentieren.

Urs Moser
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Die Pensionskasse hatte ein gutes Geschäftsjahr.

Die Pensionskasse hatte ein gutes Geschäftsjahr.

Hanspeter Baertschi

Mit einer im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Rendite, einem Deckungsgrad von über 110 Prozent und einer deutlich ausgebauten Wertschwankungsreserve hat die Pensionskasse Kanton Solothurn (PKSO) das Geschäftsjahr 2020 erfolgreich abgeschlossen und steht solide da. Es sei ein Ergebnis, auf das man stolz sein darf, so Finanzdirektor Roland Heim. Sowohl für ihn als Präsident der Verwaltungskommission wie für Geschäftsführer Reto Bachmann und Alois Müller als Präsident des Anlageausschusses war die Präsentation des Geschäftsberichts am Mittwoch eine Dernière, sie alle treten dieses Jahr ab. Gedruckt wird der Geschäftsbericht dieses Jahr übrigens nicht, er ist nur online abrufbar, dies auch im Sinn der Ökologie.

Letzter gemeinsamer Auftritt: Alois Müller (Präsident Anlageausschuss), Roland Heim (Präsident Verwaltungskommission) und Geschäftsführer Reto Bachmann (v.l.).

Letzter gemeinsamer Auftritt: Alois Müller (Präsident Anlageausschuss), Roland Heim (Präsident Verwaltungskommission) und Geschäftsführer Reto Bachmann (v.l.).

Urs Moser

Angefangen hatte das letzte Jahr auch für die kantonale Pensionskasse alles andere als erfolgverheissend. Mit dem Anstieg der Covid-Fallzahlen in furchterregende Höhen fielen die Aktienkurse in nicht minder furchterregende Tiefen. Vor einem Jahr hätte er nicht so ruhig am Tisch sitzen können, so Alois Müller, denn damals lag die «Rendite» auf dem Anlagevermögen bei –13 Prozent.

Nun konnte er aber eine Performance von 4,8 Prozent präsentieren. Das ist deutlich weniger als im rekordverdächtig guten Vorjahr, liegt aber im langjährigen Durchschnitt und klar über dem schweizerischen Durchschnitt der öffentlich-rechtlichen Pensionskassen.

Der Swisscanto-Monitor (der alle, also privat- und öffentlich-rechtliche Pensionskassen erfasst) beziffert die durchschnittliche Rendite der Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz im vergangenen Jahr auf 3,6 Prozent. In Solothurn war man der Anlagestrategie treu geblieben und hat in der Baisse Aktien zugekauft. Das sei ein mutiger Schritt gewesen, der sich mit der Erholung der Kurse aber auszahlte, wie Müller resümierte. Ausser bei «Obligationen Emerging Markets» und «Immobilien Ausland» lag man Ende Jahr bei allen Anlagekategorien im Plus.

Das Polster ist momentan so dick wie noch nie

Die Strategie mündete in eine Erhöhung des Deckungsgrads von 109,2 auf 111,5 Prozent, die Marke von 110 Prozent wurde erstmals geknackt. Die Wertschwankungsreserven konnten um 132 Millionen auf 596 Millionen erhöht werden, auch dies ein Rekordstand. «Ein erfreulich gutes Ergebnis» ist das für Geschäftsführer Reto Bachmann, weil es die Stabilität und Sicherheit der PKSO für ihre Versicherten erhöhe. Dies sind derzeit 12'551 Aktive und 6023 Bezüger von Rentenleistungen, also über 18'500 Destinatäre.

Was die angesprochene Sicherheit und Stabilität für sie bedeutet: Ihre Altersguthaben werden für das Jahr 2020 mit 1,75 Prozent verzinst. Damit liegt man zwar unter dem Vorjahr (2 Prozent), aber immer noch schöne 0,75 Prozent über dem BVG-Zinssatz.

Die Zahl der neu Pensionierten ist im vergangenen Jahr mit 295 stabil geblieben, das durchschnittliche Alter bei der Pensionierung lag bei 63 Jahren und vier Monaten. Auffallend ist, dass die Zahl der Pensionierungen mit Kapitalbezug gegenüber dem Vorjahr von 79 auf 131 deutlich zugenommen hat. Es wurden insgesamt 30,6 Millionen (Vorjahr 23 Millionen) an Kapital ausbezahlt. Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass neu maximal 70 statt 40Prozent des Altersguthabens als Kapitalabfindung bezogen werden können.

Was Solaranlagen mit der zweiten Säule zu tun haben

Ein Punkt, den die PKSO-Verantwortlichen jeweils betonen: Man legt in der Anlagepolitik grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Das betrifft insbesondere auch die direkten Immobilienanlagen, seit diesem Monat ist eine eigene Projektleiterin damit beauftragt, die Nachhaltigkeitsstrategie für die eigenen Immobilien voranzutreiben.

Etwa Fotovoltaikanlagen und Ladestationen für Elektroautos, wie sie im letzten Jahr bei drei Immobilien eingebaut wurden, sollen künftig zum Standard sowohl bei Neubauten wie auch bei Sanierungen von PKSO-eigenen Liegenschaften gehören.