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Kanton Solothurn
12. März 2017. An diesem Tag wählen die Solothurner Stimmbürger den Kantons- und Regierungsrat für die nächsten vier Jahre. Viel wurde im Vorfeld darüber berichtet. Haben Sie den Überblick verloren? Hier fassen wir zusammen.
Wahltag ist Zahltag: Am kommenden Sonntag zeigt sich, welche «Noten» die kantonalen Parteien, die Politikerinnen und Politiker vom Wahlvolk erhalten. Um 12 Uhr Mittag schliessen die Wahlbüros und dann kann das Auszählen der Stimmen für Kantonsrat und Regierungsrat losgehen.
Die Staatskanzlei des Kantons Solothurn richtet in der Solothurner Reithalle ein öffentliches Wahl- und Medienzentrum ein. Dort kann ab 12 Uhr live miterlebt werden, wie nach und nach die Resultate aus dem ganzen Kanton eintreffen. An grossen Bildschirmen werden laufend die aktuellsten Zwischenresultate publiziert.
Läuft alles reibungslos ab, sollten die Schlussresultate zwischen 15 und 16 Uhr bekannt sein. Spätestens für diesen Moment und die «heisse Phase» davor werden auch Kandidatinnen und Kandidaten in der Reithalle präsent sein.
Nicht dabei sein wird sicher SVP-Präsident Silvio Jeker, der dann noch in den Thailand-Ferien weilt.
Wie ist die Ausgangslage für diese Wahlen?
Vier Kandidatinnen und vier Kandidaten treten zu den Regierungsratswahlen an, darunter sind drei Bisherige (Esther Gassler und Peter Gomm treten nicht mehr an):
Diese acht hatten im Vorfeld einige Podien und Wahlveranstaltungen zu absolvieren. Das wichtigste Podium fand am 15. Februar in der Kulturfabrik Kofmehl statt. Dort bewiesen die Kandidierenden nicht nur ihre politische Kompetenz, sie zeigten auch Humor.
Der Bauernverband prüfte, ob Mist an den Absätzen der Kandidaten klebt, beim Podium in Gretzenbach gings statt um Hüte um Gemüsesorten. Remo Ankli pries sich beispielsweise als Kohlkopf an, Marianne Meister als Kartoffel.
Auch vor der Unternehmerschaft mussten sich die Kandidaten im Rahmen eines von der Handelskammer und vom Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverband organisierten «Unternehmerfrühstücks» beweisen.
Verwirrung um Inserat
Im Wahlkampf sorgte ein Inserat der «Jamaika-Koalition» für Verwirrung. Wer sich eine solche Regierung wünscht, blieb im Dunkeln.
Die gewählten Neukandidierenden müssen nach ihrer Wahl um das Departement weiterkämpfen. Die wahrscheinlich wiedergewählten drei Bisherigen geben zu Protokoll, dass sie ihr Wunschdepartement bereits gefunden haben. Da wären Remo Ankli und die Bildung, Roland Heim und die Finanzen und Roland Fürst mit dem Bereich Bau- und Justiz.
Wer sitzt für die nächsten vier Jahre im 100-köpfigen Kantonsrat? Insgesamt bewerben sich auf 37 Wahllisten 505 Kandidaten für einen Sitz. Das sind 364 Männer und 141 Frauen. 15 der bisherigen Kantonsräte treten nicht mehr an. Sie wurden am Mittwoch zum Legislatur-Ende verabschiedet.
Ohne Fehler in den Unterlagen gings dieses Jahr nicht: Beim Erfassen der über 500 Kandidatinnen und Kandidaten für die Kantonsratswahlen sind zwei Fehler passiert.
Einiger der 505 Kandidaten fallen auf – weil sie an den Polen rechts und links stehen oder weil sie von ihren Parteikollegen abweichen. Martin Felix Räber (Grüne, Olten Gösgen) ist beispielsweise am meisten links von allen, Roberto Conti und Sybille Jeker am meisten rechts. Hier finden Sie alle «Kandidaten der Extreme».
Egal ob links oder rechts, liberal oder nicht: Was machen die Kandidierenden eigentlich beruflich? Studentin/Student, Lehrerin/ Lehrer, Unternehmerin/Unternehmer: Wer die Wahllisten durchforstet, dem begegnen diese drei Berufsbezeichnungen am häufigsten.
Bei manchen Kandidaten liegt das Politisieren einfach im Blut. Gleich in mehreren Fällen sind zwei Mitglieder einer Familie Kandidaten und figurieren auf einer Wahlliste.
Unterrepräsentiert
Solothurn ist derzeit mit 10, Olten mit 14 und Grenchen mit nur vier Vertretern im Kantonsrat präsent. Weil Grenchen unterrepräsentiert ist, hat Stadtpräsident François Scheidegger noch Anfang dieser Woche mit einem Flugblatt zum Wählen aufgerufen.
«Sie haben in der Hand, mit Ihrer Wahl die Grenchner Delegation im Kanton Solothurn zu stärken», schreibt Scheidegger. Ob es hilft? (ldu)