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Solothurn
Kanton Solothurn
Die Hitze macht Mensch und Tier zu schaffen. Während sich Menschen selbst behelfen, können sich Tiere nicht wehren, die in Autos eingeschlossen oder während des Tages auf dem heissen Strassenbelag ausgeführt werden.
Eine Velofahrerin mit Hund an der Leine hat die Patrouille am Dienstagnachmittag beim Jumbo in Solothurn angehalten. Der Vierbeiner hechelt. «Der Hund könnte Schmerzen bekommen», lässt der Polizist verlauten. Die Frau nickt.
Das Thermometer zeigt 34 Grad. Bei der momentanen Hitze erhitzt sich der Belag stark. Während Menschen durch die Schuhsolen davor geschützt sind, werden die Hundeballen auf dem heissen Boden rasch trocken und spröde und können sich sogar schälen. Sind die Vierbeiner auf heissem Belag unterwegs, kann dies zu grossen Schmerzen an den empfindlichen Pfoten führen.
Da Hunde nur an den Pfoten Schweissdrüsen besitzen, können sie ihre Körpertemperatur nicht wie Menschen über Schwitzen regulieren. Die Temperaturregelung erfolgt somit ausschliesslich über das Hecheln. Dabei atmen Hunde flach und schnell über die Nase ein, und über das Maul wieder aus – die Luft, die dabei ausgeströmt wird, sorgt für Verdunstungskälte und unterstützt den Wärmeaustausch. Je mehr ein Hund hecheln muss, desto mehr Wasser braucht er, um seine Zunge und seine Schleimhäute feucht halten zu können.
Quelle: Tierdörfli Olten
Das haben die Polizisten erkannt und die Frau darauf aufmerksam gemacht. «Stellt die Polizei im Rahmen der ordentlichen Patrouillentätigkeit entsprechende Vorkommnisse fest, wird die Polizei aktiv», teilt Thomas Kummer vom Mediendienst der Kantonspolizei Solothurn auf Anfrage mit.
So würde eine Patrouille auch sofort reagieren, wenn sie einen Hund im geschlossenen Auto entdecken würde. Erst letztes Wochenende starb im Kanton Nidwalden ein Hund, weil er im geschlossenen Auto zurück gelassen wurde. Die Polizei konnte den Sennenhund-Mischling zwar lebend aus dem überhitzten Fahrzeug bergen. Er starb aber später beim Tierarzt.
Auch im Kanton Solothurn hat die Polizei dieses Jahr schon eingreifen müssen. «Letztmals am Dienstagmorgen in der Region Grenchen, wo eine Passantin einen Hund in einem verschlossenen Auto feststellte. Sie hat richtig reagiert und sofort die Polizei verständigt», so Thomas Kummer. Wie sollen Personen vorgehen, die einen Hund – oder auch ein Kind – im Auto entdecken? «Je nach Standort des Fahrzeuges und vorhandenen Möglichkeiten sollte der Autohalter ausgerufen werden», erklärt der Mediensprecher. «Besteht diese Möglichkeit nicht und/oder ist der Halter nicht auffindbar, ist die Polizei sofort zu avisieren.»
Und was, wenn der Passant selbst die Scheibe einschlägt, um den Vierbeiner möglichst rasch zu retten: Muss er oder sie dann eine Strafe befürchten? «Ja», heisst es klar von seiten der Polizei. «Der Geschädigte kann eine Strafanzeige einreichen. Besser ist es sofort die Polizei zu avisieren.»
Todesfälle hat es laut Polizei in den letzten Jahren keine gegeben. (ldu)
- Tier aus der Sonne holen und in den Schatten oder einen kühlen Raum ohne Zugluft bringen.
- Mit kühlen Wickeln oder einem dick in ein Handtuch eingewickelten Kühlpad die Körpertemperatur vorsichtig und langsam senken. Die Temperatur darf nicht unter die Normaltemperatur fallen.
- Die Handtücher spätestens alle 10 Minuten durch neue kühle Tücher ersetzen. Die Pfoten sollten ständig gut eingenässt sein. Behutsame Massagen an den Gliedmassen können helfen, den Kreislauf des Tieres wieder in Gang zu bringen.
- Kein eiskaltes Wasser benutzen. Dies würde zu einer Verengung der Hautblutgefässe führen, den Kreislauf zusätzlich belasten und die Wärmeabgabe sogar vermindern.
- Ist das Tier bei Bewusstsein, sollte ihm handwarmes Wasser in kleinen Portionen zum Trinken angeboten werden. Das Tier sollte nicht zu hastig trinken.
- Ist das Tier bewusstlos, sollte man versuchen, die Atemwege frei zu halten und das Tier in Seitenlage bringen. Ein bewusstloser Vierbeiner gehört, sobald es möglich ist, zum Tierarzt an den Tropf.