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Kanton Solothurn
Traditionell werden am 1. August vielerorts im Kanton Solothurn Höhenfeuer abgebrannt. Wegen dem Feuerverbot wird dies dieses Jahr voraussichtlich nicht möglich sein. Was bedeutet dies für die Veranstalter? Ein Blick auf drei Feste.
Am Donnerstag hat der Kanton aufgrund der Trockenheit ein Feuerverbot erlassen. Dies gilt auch für Höhenfeuer oder Freiheitsfeuer vom ersten August. Weil das Aufstapeln des Holzes aber Zeit braucht, haben viele Organisatoren bereits mit dem Aufbau begonnen. Welche Konsequenzen hat der kantonale Entscheid für die Veranstalter der Höhenfeuer? Ein Blick auf drei Beispiele aus dem Kanton.
Jährlich am ersten August organisiert der «Holzfluh-Verein Balsthal» auf der Holzfluh ein Freiheitsfeuer. «Auch für dieses Jahr waren wir bereits in den Vorbereitungen», erzählt Max Rütti, Präsident des Vereins. Das benötigte Holz, das jeweils mit der Seilbahn auf den Berg gebracht wird, steht bereits bei der Talstation bereit. «Die Problematik war uns aber bewusst», so Rütti weiter. «Deshalb haben wir bereits am Montag, entschieden, das Feuer abzusagen.»
Drei Tage vor dem Entscheid des Kantons also. Ein vorsichtiger Umgang mit der Problematik, der nicht von ungefähr kommt. «Mein Vater hat mir erzählt, wie wegen einem Feuerwerk die Holzfluh einmal drei Wochen lang gebrannt hat.» Und auch persönlich hat er bereits unschöne Erfahrungen gemacht: «Vor ein paar Jahren, als das Feuer ebenfalls verboten wurde, hatten wir das Holz schon auf dem Berg oben. Dann haben ein paar Idioten das Feuer entfacht – ohne jegliche Sicherheitsmassnahmen.»
Das kann dieses Jahr also nicht passieren. Das Holz wird am Samstag zugedeckt und kann für das Feuer im nächsten Jahr verwendet werden. Die «gesparte» Arbeitszeit hat der Holzfluh-Verein indes gleich sinnvoll eingesetzt: Auf dem Berg wurden einige neue Bänke hingestellt.
Eine kleine Alternative zum Feuer am ersten August ist bereits geplant. Genaueres verraten will Rütti aber noch nicht. «Das ist noch ein Geheimnis.»
Auf dem Bleichenberg feiern die Gemeinden Biberist, Derendingen und Zuchwil jeweils gemeinsam den ersten August. Nach dem obligaten Feuerwerk erfüllen Alphornklänge die Gegend. Während diesem urschweizerischen Konzert wird jeweils das Feuer entfacht. Auf das Feuer wird man dieses Jahr aber wohl verzichten müssen. «Mit dem Aufbau haben wir noch nicht begonnen», sagt Peter Weibel, der Sicherheitsverantwortliche. «Der Aufbau war für den Donnerstag geplant.» Aufgrund der Trockenheit hat man diesen aber um einen Tag auf den Freitag verschoben. Und als das Verbot am Donnerstag gesprochen wurde, hatte man zumindest noch keine vergebene Arbeit verrichtet.
Sollte es am Wochenende genug regnen, wird das Feuer kurzfristig trotzdem stattfinden. «Wir haben den Termin mit dem Unternehmen, welches das Feuer mit einem Kram aufbaut, auf Montag verschoben.» Das Feuerwerk wird aber so oder so stattfinden. Einfach der Standort muss etwas verlegt werden, damit die 200 obligatorischen Meter Abstand zum Wald eingehalten werden. Und am ersten August werden dann drei Feuerwehren zur Sicherheit auf dem Berg sein.
Seit 13 Jahren feiert Selzach den 1. August im «Chapf». Organisiert wird die Feier und das dazugehörige Höhenfeuer vom «Chapffest Verein». Die Veranstalter heben sich dabei mit besonders ausgefallenen Holzformationen hervor. So bauten sie 2014 ein Schweizerkreuz auf dem Holzstapel. «Mit dem Aufbau für dieses Jahr sind wir seit Anfangs Juli fertig», sagt Simon Schreiber, Präsident des Vereins. «Um später Zeit für andere Vorbereitungen zu haben, haben wir so früh begonnen.»
Was mit dem Holzstapel nun passieren soll, ist noch nicht so ganz klar. «Das müssen wir im OK noch anschauen.» Möglicherweise wird man den Stapel abbrennen, sobald das Verbot aufgehoben wurde. Ob es dann nun 1. August ist oder nicht. Auch Feuerwerk darf keines abgebrannt werden. «Wir befinden uns zu nah am Waldrand und an Kornfeldern», so Schreiber.
Ansonsten wird das Fest genau gleich wie in den letzten Jahren stattfinden, inklusive Festwirtschaft. So wird man im Selzacher Chapf heuer den 1. August komplett rauchfrei feiern können.
Die Veranstalter des Chapffestes haben ihre Feier im Anzeiger beworben. Dabei ist ihnen ein Fehler mit dem Datum unterlaufen.
Das Fest findet am Dienstag, 31. Juli ab 17.00 Uhr statt. Weiter geht es am Mittwoch, 1. August ab 11 Uhr.