Unter dem Motto «Hände weg von unseren Kindern» verlangen SVP-Kantonsräte die repetitiven Coronatests an den Schulen und die Maskenpflicht ab der 1. Klasse seien sofort wieder aufzuheben.
Die neusten Pandemiebeschlüsse geraten unter Beschuss. Unter dem Motto «Hände weg von unseren Kindern» verlangen dringliche Aufträge aus den Reihen der SVP, das Obligatorium für die repetitiven Coronatests an den Schulen und die Maskenpflicht an den Primarschulen seien sofort wieder aufzuheben.
Für Kinder würde eine Ansteckung mit der Omikron-Variante kein Problem darstellen, es sei völlig unverständlich, dass man ihnen da eine Massnahme wie die Maskenpflicht aufzwinge, findet Beat Künzli (SVP, Laupersdorf). Fraktionskollege Josef Fluri (Mümliswil) stellt mit der gleichen Begründung die repetitiven Tests in Frage: Sie würden an den Schulen nur zu Unsicherheiten und Unverständnis führen, zudem vergehe zwischen Testung und Auswertung viel zu viel Zeit.
Auch wenn ihnen der Kantonsrat heute die Dringlichkeit zugestehen sollte, werden die Aufträge erst in der nächsten Session behandelt. Ihre Signalwirkung dürften sie dennoch nicht verfehlen. Und der Kantonsrat wird so oder so bereits heute eine Debatte zum Thema führen, denn auch eine am Dienstag dringlich erklärte Interpellation der Mitte-Fraktion, die der Regierungsrat sofort beantworten muss, stellt zumindest den Nutzen der repetitiven Tests in Frage.
Ob der Regierungsrat zum jetzigen Zeitpunkt mit den hohen Fallzahlen, prozentual wenigen Hospitalisationen und tiefer Mortalität noch immer der Meinung sei, dass die Auswertung dieser Test sinnvoll und angesichts des grossen Aufwands nutzbringend sei, wird darin mehr oder weniger rhetorisch gefragt. Der Verstoss verlangt weiter Auskunft über Resultate und Kosten und zweifelt an, ob beim verzögerten Ablauf zwischen Test, Resultat und Isolationsmassnahmen überhaupt noch von einem relevanten Gesundheitsschutz gesprochen werden kann.