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Die Solothurner Vigier-Stiftung hat bereits 103 Start-ups mit insgesamt mehr als 10 Millionen Franken Starthilfe gefördert. Sie wurde für ihre uneigennützige Förderung von Jungunternehmer und Start-Up Firmen mit dem Unternehmerpreis ausgezeichnet.
Diese Erfolgsquote lässt sich sehen: Die W.A. de Vigier Stiftung hat bislang in ihrer Geschichte 103 Jungunternehmer mit dem gleichnamigen Preis ausgezeichnet. Davon sind immer noch 75 am Markt. «Dies entspricht einer überdurchschnittlich hohen Erfolgsquote weltweit bei Start-ups», sagt Beat Graf, Vizepräsident der Stiftung.
Seit 1989 habe man 10,3 Millionen Franken an Preisgeldern ausgeschüttet. Vigier sei damit der älteste und höchst dotierte Jungunternehmer-Förderpreis der Schweiz, ergänzt Regula Buob, Geschäftsführerin der Stiftung.
Man orientiere sich bei der Auswahl der jeweils über 200 eingereichten Projekte an zwei Fragestellungen, erläutert Graf das «Geheimrezept» für die Erfolgsquote. Haben die Projektentwickler das «Zeug» zum Unternehmer?
Und ist die Geschäftsidee plausibel, macht sie Sinn und ist sie auf dem Markt durchsetzbar? Hier spiele die Zusammensetzung des Stiftungsrates die entscheidende Rolle.
Unternehmer, Investoren und Finanzspezialisten aus verschiedensten Branchen und Regionen sorgten dafür, dass gute Ideen und Resultate aus Bildung und Forschung in die reale Wirtschaft transferiert würden.
«Das ist die Hauptaufgabe der 1987 vom Solothurner Unternehmer Bill de Vigier gegründeten Stiftung», sagt Graf, der seit 20 Jahren als Stiftungsrat und seit 2013 als dessen Vizepräsident wirkt.
Die Erfolgsbilanz verdeutlicht Regula Buob mit folgendem Hinweis: «Beim Ranking der Top 100 Swiss Start-ups sind die Plätze eins bis drei und weitere 21 Plätze von ehemaligen de-Vigier-Preisträgern belegt.» Buob, die die Stiftung erst seit September in einem 60-Prozent-Pensum operativ führt, spricht von einem spannenden Start.
«Die Innovationsrate in der Schweiz ist sehr hoch. Das spürt man.» Es sei phänomenal, mit welchen qualitativ hochstehenden Geschäftsideen sich die Jungunternehmer präsentierten. Sie zeichneten sich aus durch Durchhaltevermögen und viel Einsatz. «Eigentlich hätten jeweils viel mehr Jungunternehmer den Preis verdient.»
Mehr als nur Startkapital
Zwar sei das Preisgeld von je 100 000 Franken für die jedes Jahr bis zu fünf ausgewählten Start-ups sicher sehr wichtig, beobachtet Graf. Aber die Wirkung gehe viel weiter. «Die Ausgezeichneten können vom grossen Netzwerk der Stiftungsräte profitieren.»
Zudem entspreche der Preis dank seiner hohen Reputation einem Qualitätsstempel. «Der Preis kann und wird als Marketinginstrument eingesetzt.» Und die Stiftung stehe den Jungfirmen bei Bedarf auch nach der Preisverleihung mit ihrem grossen Erfahrungsschatz zur Verfügung.
Dazu beteilige sich die Stiftung in der Regel mit je 10 000 Franken am Aktienkapital der ausgezeichneten Firmen. Die Stiftung nehme aber als Aktionär nicht aktiv Einfluss in die Geschäftspolitik und -entscheide, sondern versuche, das Know-how weiterzugeben und damit zum Erfolg beizutragen.
Die Auszeichnung mit dem Solothurner Unternehmerpreis sei eine hohe Anerkennung für die Arbeit der Stiftung und der Familie de Vigier, die immer noch hinter der Stiftungsidee stehe. «Der Preis bestätigt uns, auf dem richtigen Weg zu sein.
Wir werden den Leistungsauftrag des Gründers weiter verfolgen.» Gleichzeitig erhoffen sich Graf und Buob eine weitere Steigerung des Bekanntheitsgrades der Stiftung.
«Unabhängigkeit ist entscheidend»
Seit wenigen Jahren habe man sich geöffnet und aussenstehende Donatoren könnten einzelne Preise spenden oder das Stiftungskapital alimentieren. «Wir können die Aufgabe der aktiven Wirtschaftsförderung nur dann wahrnehmen, wenn auch das Kapital hoffentlich für eine lange Zeit zur Verfügung steht», so Graf.
Das Stiftungskapital von 5 Millionen Franken beim Start der Einrichtung beträgt aktuell über 20 Millionen Franken. Einerseits habe es stetig weitere Zuwendungen gegeben und andererseits sei das Geld seriös und langfristig angelegt worden, blickt der ehemalige Regionalleiter Solothurn, später Bern der Grossbank Credit Suisse zurück.
«Entscheidend dabei ist die Unabhängigkeit der Stiftung. Nur so können wir eine qualitativ hochstehende Wirtschaftsförderung auf privater Ebene betreiben.»