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Noch in diesem Jahr will die forteq Derendingen AG die Produktion nach Tschechien verlagern. Bis zu 28 von den 33 Mitarbeitenden sollen ihre Stelle verlieren.
Die forteq Derendingen AG habe am Dienstag die Belegschaft und Sozialpartner darüber informiert, dass noch im Jahr 2020 die Produktion am Standort Derendingen nach Most (CZ) verlagert werde, teilt die Unia Biel-Seeland / Kanton Solothurn mit. Die forteq Derendingen AG argumentiert laut der Gewerkschaft bei der Schliessung und Verlagerung des Standorts Derendingen, der vor allem Kunststoffkomponenten für die Automobilindustrie produziert, mit Kostengründen und Kundennähe. «Dieser Optimierungsstrategie werden von August bis Oktober 2020 die Stellen aller 28 Mitarbeitenden in der Produktion zum Opfer fallen», heisst es im Communiqué.
Diese Hiobsbotschaft kommt für die Unia «zur Unzeit». In einem ohnehin schon höchst unsicheren Arbeitsmarktumfeld müssten für die Belegschaft soziale und existenzsichernde Lösungen gefunden werden. Dies wiege umso schwerer, als dass beinahe die Hälfte der betroffenen Mitarbeitenden über 50 Jahre alt sei und somit vor enormen Herausforderungen bei der Stellensuche stehen würde.
Die Unia setzt sich seit Jahren für einen besseren Schutz älterer Arbeitnehmender ein und fordert auch hier soziale Verantwortung ein. Im Angesicht des aktuellen Arbeitsmarkts hält die Unia nachhaltige materielle Unterstützung bis hin zu Frühpensionierungen ohne Beitragslücken für unbedingt erforderlich. «Ein tragfähiger Sozialplan sowie die Nutzung aller Möglichkeiten von Weiterbeschäftigung innerhalb der Unternehmensgruppe – z.B. am Produktionsstandort für Medizinaltechnik der forteq AG in Nidau (BE) – müssen gewährleistet werden», schreibt die Gewerkschaft weiter.
Die forteq Derendingen AG habe den Willen bekundet, die Entlassenen durch eine externe Firma bei der Suche nach neuen Stellen unterstützen zu lassen. Doch für die Unia ist klar: «die Gewinnmaximierung durch Verlagerung erfolgt um den Preis sozialer und menschlicher Härten, zu deren Abmilderung jede Möglichkeit und entsprechende finanzielle Mittel aufgewendet werden müssen.» (mgt)