Jugend + Sport
Fortbildungskurs «Bergsteigen» sollte für einmal nicht nur auf, sondern in den Berg führen

Offenbar das mieseste Wochenende des ganzen Jahres suchten sich die 19 Bergsteiger und Skitourenfahrer aus, als sie unlängst zum Fortbildungskurs «Bergsteigen» im Rahmen von J + S auf dem Hinter-Weissenstein einrückten.

Armin Leuenberger
Drucken
Gute Mine zum nassen Spiel: Kursteilnehmer im «Nidlenloch».

Gute Mine zum nassen Spiel: Kursteilnehmer im «Nidlenloch».

Zur Verfügung gestellt

Sturmwind von deutlich über der «Hundertergrenze», pausenlose Regengüsse während der ganzen Nacht über den Jurakreten, liessen ein Vordringen am Sonntagmorgen ins Nidlenloch nur über einige hundert Meter zu. Dann verhinderte der entstandene See im Innern des Berges jegliches Weiterkommen.

Nach dem Abbruch des weiteren Vorstosses in die Unterwelt gab es für die 19 Teilnehmenden doch noch einige prickelnde Momente zu überstehen. In Totenstille, ohne Licht und ohne zu Sprechen wurden einige Minuten Ausharren befohlen. Was ging da wohl in jedem Einzelnen vor?

Stucki’s sei Dank

Während am Samstagmorgen im Gemeindehaus von Oberdorf der Theorieteil Planung im Sport «Wie treffen wir Entscheidungen», und die Struktur einer passenden Entscheidungsfindung mit Markus Müller geübt wurde, verschlechterte sich dann am Sonntagmorgen das Wetter zusehends und die Kursteilnehmer waren froh, dass «Hausmeister» Ueli Stucki auf dem Hinter Weissenstein seine Heubühne für das weitere Training zur Verfügung stellte.

Die drei Postenarbeiten Spaltenrettung, Selbstaufstieg (Mannaufzug oder Flaschenaufzug) und Selbstaufstieg, (improvisierte Rettung eines blockierten Kletterers), waren anforderungsreiche Aufgaben, die von den Teilnehmenden in Gruppen erledigt und gegenseitig kritisch beurteilt wurden. Erfreulich war auch das Erscheinen des langjährigen Präsidenten des SAC, Frank-Urs Müller. Der Rüttener Oberrichter reihte sich als gelehriger Schüler unter die Kursteilnehmer.

Ein grosses Lob

Der für den verhinderten Daniel Bieri eingesprungene Bergführer Manfred Inniger aus Adelboden staunte über die vorbildliche Arbeit, welche die zum Teil noch sehr jungen Kletterer, unter ihnen auch vier Frauen, an den Tag legten. «Ich würde allen sogar meine eigenen Kinder auf einer Tour anvertrauen. Sie haben mich mit ihren Leistungen überzeugt». Nicht weniger Lob gab es auch von Kursleiter Ueli Kölliker. Der Solothurner Experte liess sich ob dem misslichen Wetter nicht beeindrucken und hatte stets eine Idee zur Hand für eine valable Improvisation.