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Kanton Solothurn
Am Donnerstag fiel bei der SVP Kanton Solothurn der "Startschuss": Man steige nun offiziell in den Wahlkampf um einen der beiden frei werdenden Sitze in der Solothurner Regierung ein. Nominiert wurde Richard Aschberger. Bedenken aufgrund der Kandidatur gab es nur vereinzelt.
Zwar wurde an der SVP Mitgliederversammlung der Antrag gestellt, dass sich auch Kantonsrätin Stephanie Ritschard (Riedholz) zur Wahl stellen solle. Die Volkspartei entschied am Donnerstag Abend, wen sie ins Rennen um einen der zwei frei werdenden Solothurner Regierungsratssitze schicken will. Ritschard hatte kürzlich bei der Wahl durch die Parteileitung aber den Kürzeren gezogen: Sie erhielt zwei von 16 Stimmen. Die restlichen holte Kantonsrat Richard Aschberger (Grenchen).
Die Parteileitung wolle mit einer Einzelkandidatur ins Rennen steigen, erklärte Parteipräsident Christian Imark (Breitenbach) den 67 Anwesenden im Restaurant Gäuerstübli in Wangen bei Olten. «Weil die Stimmen so deutlich für Aschberger ausfielen, haben wir uns entschieden, nur ihn der Basis zur Wahl vorzuschlagen». Deutlich stimmten die Anwesenden dann auch mit 45 zu 11 gegen den erwähnten Antrag; es blieb bei der Einzelkandidatur. Mit Applaus wurde der 36-jährige Unternehmer nominiert; Roberto Conti (Bettlach), liess zum «Startschuss» in den Wahlkampf die Korken knallen und öffnete eine Flasche Rimus – Aschberger trinkt keinen Alkohol.
Kantonsrat Conti hielt auch die Laudatio. «Es ist an der Zeit, dass wir in die Regierung ziehen», befand er. Und Aschberger sei der ideale Kandidat dafür: Egal in welchem Departement, führte Conti aus, mit seiner authentischen, transpartenten, sachlichen Art, könne Aschberger Lösungen erarbeiten. «Diese Kandidatur ist kein Plan B.»
Das wurde mehrfach betont. Dies sei keine «Juxkandidatur», so Aschberger selbst. Und Parteipräsident Imark bekräftigte, er liesse Aschberger nicht aus egoistischen Gründen kandidieren – damit sprach er das Gerücht an, mit Aschberger begehe man eine «Verlegenheitskandidatur», bis Imark nach einigen Jahren im Nationalrat dann selbst noch in den Regierungsrat wolle. Aber, so Imark: Wer Aschberger jetzt unterschätze, der werde ihn «noch kennen lernen.» Mehrheitsfähig, kompromissbereit. So wurde Aschberger beschrieben – so stellte sich der Unternehmer auch selbst vor.
Einwände gab es nur wegen des (fehlenden) Bekanntheitsgrad des Grenchners, der seit vier Jahren im Kantonsrat, seit sieben im Grenchner Gemeinderat sitzt. Bekannt müsse ein Regierungsratskandidat nicht nur im Raum Solothurn-Grenchen, sondern beispielsweise auch im Schwarzbubenland sein. Auf ein kritisches Votum erhoben dann aber gleich mehrere Mitglieder die Hände, um sich für Aschberger auszusprechen. Klar müsse dieser nun «Gas geben», fasste es Kantonsrat Christian Werner (Olten) zusammen. Aber auch die Partei müsse nun «in die Hose». Um den ihr zustehenden Sitz in der Regierung zu holen.