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Der Solothurner Regierungsrat verleiht die Kunst- und Kulturpreise 2018. Der Kunstpreis geht an den Derendinger Architekten und Künstler Stefan Sieboth.
Der Solothurner Regierungsrat hat dem Architekten und Künstler Stefan Sieboth (*1936) aus Derendingen den Kunstpreis des Kantons Solothurn für dieses Jahr zugesprochen. Acht weitere Kulturschaffende beziehungsweise Gruppen und Institutionen werden mit Fachpreisen ausgezeichnet. Zudem wird ein Anerkennungspreis vergeben.
Stefan Sieboth führt seit 1959 ein eigenes Büro für Architektur und Industrial Design. Sein Schaffen erstreckt sich über die verschiedensten Ausdrucksformen der visuellen Kultur in den Bereichen Architektur, Design und Bildende Kunst. Studien über Raumkonzepte, meist Objekte im Gleichgewicht, sind in seinen Arbeiten gut sichtbar. Als erfolgreicher Architekt hat er sowohl für die Region als auch landesweit prägende und bedeutende Bauten geschaffen. Als bildender Künstler gilt Stefan Sieboths Interesse vor allem der sogenannt konkreten Kunst. Sein seit Jahrzehnten unermüdliches Schaffen und die stete Treue zur Region würdigt der Regierungsrat mit dem Solothurner Kunstpreis 2018 (s. auch unten).
Der Kunstpreis ist mit 20'000 Franken dotiert. Acht weitere Künstler werden mit Fachpreisen von je 10'000 Franken bedacht. Der Regierungsrat vergibt den Kunstpreis und die Fachpreise auf Antrag des kantonalen Kuratoriums für Kulturförderung. Die Vergabe des ebenfalls mit 10'000 Franken dotierten Anerkennungspreises folgt auf Antrag der Staatskanzlei.
Die öffentliche Übergabefeier findet am Montag, 19. November, um 18.30 Uhr im Parktheater Grenchen statt und ist öffentlich.
Stefan Sieboth, herzliche Gratulation zum Kunstpreis 2018. Eine Auszeichnung, die Sie erwarteten?
Stefan Sieboth: Vielen Dank. Doch nein, in meinem fortgeschrittenen Alter habe ich diese Auszeichnung nicht mehr erwartet. Vielleicht als ich jünger war, habe ich darüber nachgedacht. Umso überraschender kam der Bescheid für den Preis jetzt. Schliesslich bin ich schon 82 Jahre alt.
Sie sind auch Designer und Künstler. Doch zur Hauptsache haben Sie als Architekt gearbeitet. Warum?
Als ausgebildeter Industriedesigner habe ich in diesem Bereich angefangen zu arbeiten. Ich wollte gute Produkte für viele schaffen. Doch dies dann in einem Produktionsablauf wirtschaftlich erfolgreich zu verwirklichen, ist schwierig. So wandte ich mich der Architektur zu.
In unserem Kanton und der weiteren Region sind viele Ihrer Bauten zu finden. Sie waren also sehr erfolgreich als Architekt.
Ja, das hat gut geklappt. Ich konnte auch viele Wettbewerbe gewinnen. Bis ich 75 Jahre alt war, habe ich in diesem Bereich noch gearbeitet.
Sie arbeiteten lebenslang von Derendingen aus. Hat es sie nie in die Grossstadt «gezogen»?
Es wäre nicht so einfach gewesen, sich in einer grösseren Stadt zu etablieren. Und wahrscheinlich bin ich ein sehr verwurzelter Mensch. Trotzdem hatte ich immer Kontakt mit Kollegen aus der ganzen Welt. Heute widme ich mich der konkreten Kunst in meinem «Labor».