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«Dies ist ein Meilenstein!», bringt es Rafael Waber auf den Punkt. Ein Meilenstein im ambitiösen Projekt, im Alpenland Schweiz Crevetten zu züchten.
Die ersten Garnelen-Larven sind in der Versuchsanlage der Swiss Shrimp AG in Luterbach eingewassert worden. Bis es so weit war, gab es einige Verzögerungen (wir berichteten). Gemäss den ursprünglichen Plänen hätte der Versuchsbetrieb für die Aufzucht von fangfrischen Garnelen schon im Sommer in Betrieb gehen sollen.
Doch die Herausforderung, für die kleinen Tierchen künstlich eine möglichst «natürliche» Meerwasserqualität zu erzielen, erwies sich als schwieriger als erwartet. Die Garnelen gedeihen nämlich nur in 30 Grad warmem, fliessendem Salzwasser. «Nun haben wir die Wasserqualität im Griff», sagt Geschäftsführer Rafael Waber auf Anfrage dieser Zeitung.
Inzwischen ist aus Florida die erste Charge von Garnelen-Larven in Luterbach eingetroffen: 1700 Stück konnten erfolgreich eingewassert werden, beschreibt Rafael Waber den «Meilenstein» näher. Schritt für Schritt solls nun weitergehen: «Wir erhalten Monat für Monat 1700 neue Larven aus den USA, ihre ‹Vorgänger› werden dann jeweils in die nächstgrösseren Zuchtbecken umgesiedelt. Nach sieben Monaten haben wir dann unsere Höchstkapazität erreicht.»
Rund 26 Wochen brauchen die Garnelen, bis sie die gewünschte Grösse – 25 bis 30 Gramm, fingerdick und mindestens zehn Zentimeter lang – haben und genossen werden können. Und wo wird man diese ganz besonderen Crevetten, «Made in Luterbach», kaufen können? Waber winkt ab: «Bei diesen Kleinmengen aus der Versuchsanlage lohnt sich ein Verkauf mit allem drum und dran noch nicht. Aber wir haben viele Helfer und Sponsoren, die uns in der Zeit des Aufbaus unterstützt haben. Sie werden in den Genuss der ersten Crevetten aus unserer Zucht kommen.»
Bisher haben sich die Initianten der Swiss Shrimp AG primär auf den Aufbau der Pilotanlage in Luterbach konzentriert. Wenn dort nun alles plangemäss verläuft, kann mit zusätzlichem Elan die Suche nach einem Standort für eine definitive Produktionsanlage vorangetrieben werden.
Gesucht ist weiterhin ein Standort neben einem grösseren Abwärmelieferanten. Denn zum Konzept der jungen Firma gehört gemäss Rafael Waber, dass «eine rundum saubere Sache» entsteht, bei der auf Energierecycling gesetzt wird. Dies ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern hilft letztlich auch die (Energie-) Kosten möglichst tief zu halten.