Kantonsrat - Das sind die «Kandidaten der Extreme» bei den Wahlen
Kantonsrat
Das sind die «Kandidaten der Extreme» bei den Wahlen
505 Kandidierende wollen ins Solothurner Parlament. Dabei fallen einige auf – weil sie an den Polen rechts und links stehen oder weil sie von ihren Parteikollegen abweichen.
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Wie stehen die Kandidaten im Vergleich da?
Hanspeter Bärtschi
362 Männer und 141 Frauen wollen am 12. März einen der 100 Solothurner Kantonsratssitze erobern. Einige unter ihnen fallen besonders auf, wenn man das Online-Portal smartvote.ch betrachtet. Dort haben fast alle Kandidierenden 54 Fragen beantwortet. Smartvote hat aufgrund der Antworten Profile erstellt. Sie zeigen: Wer ist für eine liberale Migrationspolitik? Wer setzt sich für eine strenge Sicherheitspolitik ein? Wer will den Umweltschutz fördern und wer setzt sich für einen starken Sozialstaat ein?
Für diese Zeitung hat Smartvote die Profile ausgewertet und nicht nur die linkesten, rechtesten, die liberalsten und konservativsten Kandidaten herausgefiltert. Smartvote-Co-Geschäftsführer Michael Erne hat auch in die Parteien geschaut und dort einige auffallende Beispiele von Kandidaten herausgefiltert, die sich am rechten oder linken Rand ihrer Partei positionieren. Die Ergebnisse finden sie hier.
Auf Smartvote können Sie Ihre politische Meinung mit den Profilen der Solothurner Parteien und Kandidierenden abgleichen – nicht nur zu den Kantonsratswahlen, sondern auch zu den Regierungsratswahlen vom 12. März. (szr)
Am meisten links
Martin Felix Räber (Grüne, Olten Gösgen) ist der linkste Solothurner Kantonsratskandidat. Er ist voll für den ausgebauten Sozialstaat und den Umweltschutz. Von restriktiver Migrationspolitik hält er nichts.
zvg
Smartspider von Martin Felix Räber (Grüne)
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Am meisten rechts
Weiter rechts als sie steht im Kanidatenspektrum keiner: Roberto Conti (u.) (SVP, Solothurn, bisher) und Sybille Jeker (SVP, Dorneck-Thierstein). Beide pochen auf eine restriktive Migrationspolitik, wollen Law&Order und sind für eine restriktive Finanzpolitik. An einer offenen Aussenpolitik finden sie keinen Gefallen.
zvg
Smartspider von Roberto Conti (SVP)
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Smartspider von Sybille Jeker
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Die Liberalste
Susanna Christen Muralt (FDP, Bucheggberg-Wasseramt) gilt laut Smartvote als liberalste Kandidatin. Den Ruf verschafft ihr ihre Einstellung zu Bildungsthemen: Sie sagt Nein zur Anti-Lehrplan-21-Initiative, Nein zu Dispensen aus religiösen Gründen, Nein zu flächendeckenden Tagesschulen. Auch migrationspolitische Fragen tragen zum Rating bei.
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Smartspider von Susanna Christen Muralt
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Die Konservativsten
Urs Rutschmann (SVP, Bucheggberg-Wasseramt) und Theres Winistörfer (EDU, wohnhaft in Winistorf, auf der Liste Olten-Gösgen): Beide sind für die Kündigung des Schengen-Abkommens und für die Einführung von Personenkontrollen an der Grenze. Sie sind gegen den Lehrplan 21 und wollen weniger Fremdsprachen an der Primarschule.
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Smartspider von Urs Rutschmann (SVP)
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Smartspider von Therese Winistörfer
smartvote.ch
SVPler mit Linksdrall
Markus Rezzonico (SVP, Olten-Gösgen) ist der mit Abstand am weitesten links stehende SVP Kandidat. Er hat eine sehr hohe Zustimmung zu einem ausgebauten Sozialstaat und eine geringe Zustimmung zu einer liberalen Wirtschaftspolitik, im SVP-Kernthema der Migrationspolitik ist er jedoch weitestgehend auf Parteilinie.
Smartspider von Markus Rezzonico (SVP)
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Rechts in der SP
Der Grenchner Alex Kaufmann (SP, Solothurn-Lebern) ist der rechteste SP-Kandidat. Er hat eine vergleichsweise geringe Zustimmung zum ausgebauten Umweltschutz und dafür eine relativ hohe Zustimmung zu restriktiven Migrationspolitik und zu «Law&Order».
hansruedi riesen hrr switzerlan
Smartspider von Alex Kaufmann
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Links in der CVP
Susanne Koch Hauser (CVP, Dorneck-Thierstein, bisher) steht innerhalb der CVP am weitesten Links. Für eine CVP-Vertreterin fallen bei ihr die hohe Zustimmung zum ausgebauten Sozialstaat, ihre gesellschaftsliberale Einstellung und ihre Präferenz für den Umweltschutz und eine offene Aussenpolitik auf.
zvg
Smartspider von Susanne Koch Hauser (CVP)
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FDP-ler links und rechts
Peter Gubser (FDP, Dorneck-Thierstein) steht weiter rechts als die meisten SVP-ler. Das zeigt Smartvote. Er ist voll für eine restriktive Migrationspolitik und gar nicht für den Sozialstaat. Für diesen steht dagegen Roswitha Eichberger (FDP, Solothurn-Lebern) ein. Die FDP-Kandidatin positioniert sich nahe am linken Rand der CVP und dem rechten Rand der SP.