Conrad Ammann, CEO der neuen Avag-Mehrheitsaktionärin Elektra Birseck Münchenstein (EBM), sendet beruhigende Signale an die Region Olten.
Conrad Ammann: Es ist kein Fantasiepreis. Wir haben Berechnungsmodelle eingesetzt und Szenarien zugrunde gelegt zum möglichen Wechsel von Kunden, wenn die volle Marktöffnung eintritt.
Per sofort ändert sich gar nichts, weder für die Mitarbeiter noch für die Kunden der a.en.
Der Standort Olten bleibt langfristig. Die EBM hat heute schon vier Standorte: Neben dem Hauptsitz Münchenstein haben wir einen zweiten Sitz in St-Louis (Frankreich) mit hoher Eigenständigkeit, dazu zwei Monteurposten für den Leitungsbau in Breitenbach und in Therwil BL. Nun kommt der Standort Olten hinzu.
Sie dürfen nicht vergessen: An der Betriebsgesellschaft a.en sind die Avag und die sbo zu je 50 Prozent beteiligt. Die sbo haben also eine starke Stellung.
Es ist klar, dass wir längerfristig keine Doppelspurigkeiten zwischen unseren Standorten wollen. Aber wir erwarten nicht, dass alles von Olten nach Münchenstein umzieht. Es können auch EBM-Dienstleistungen in Olten angesiedelt werden. Ich erinnere daran, dass die a.en bisher Dienstleistungen ausgelagert hatte, zum Beispiel im Unterhalt des Hochspannungsnetzes. Das Ziel muss sein, die vorhandenen Infrastrukturen optimal zu nutzen.
Geldanlage für Pensionskassen
Neben dem regionalen Partner sbo und dem in der Energieszene bestens bekannten Player EBM sitzt als «geheimnisvoller Dritter» die UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland, kurz UBS-Ceis, im Boot des Konsortiums, das den Oltner Energieversorger Avag gekauft hat. Es handelt sich um einen Fonds, der ein Kapital von 400 Mio. Franken von 36 Schweizer Pensionskassen und Versicherungen anlegt. «Wir sind ein Finanzinvestor, der auf stark verankerte Partner im Energiesektor setzt», erläuterte Beat Huber, ehemaliger Manager der Industriellen Werke Basel (IWB), der heute als Partner und Anlagechef der Fontavis AG (Baar) den UBS-Ceis berät und vertritt. «Die Avag ist eine grundsolide Firma. Für uns ein langfristiges Wunsch-Investment: wenig Risiko, konstante Rendite.» (cva)
Die sbo haben etwa 10'000 Kunden, die EBM 120'000 Kunden. Das sind schon verschiedene Grössenordnungen. Auch für uns ist die Finanzierung unseres 67-Prozent-Anteils am Avag-Paket kein Pappenstiel.
Die Avag ist ein erfolgreiches, gut geführtes Versorgungsunternehmen. Mit ihren 30'000 Kunden erreichen wir eine Grösse, die Effizienzgewinne ermöglicht. Die geografische Nähe war für unseren Entscheid wichtig.
Die EBM ist eine privatrechtliche Genossenschaft. Ihre mehr als 50'000 Genossenschafter sind private Hausbesitzer, Firmen, Gemeinden und Institutionen in unserem Versorgungsgebiet in Baselland, Solothurn und Elsass.