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Eine grosse Trauergemeinde nahm am Donnerstag auf dem Militärflugplatz Payerne Abschied vom Militärpiloten René Schläppi. Dort, wo er eine Woche zuvor zu seinem letzten Flug aufgebrochen war.
Als Bub hatte er den Traum vom Fliegen, und der Traum ging für ihn in Erfüllung. Vom Segelflug führte ihn der Weg bis zum Piloten der Mirage III und des F/A-18: Oberstleutnant René Schläppi (51), der am Dienstag vor einer Woche auf einem Dienstflug zwischen Payerne und Locarno in den Berner Alpen tödlich verunglückte. Das Merkmal des Stadtsolothurners war sein Lächeln, das er immer auf dem Gesicht trug, sei es bei einer Begegnung auf dem Solothurner Samstagsmarkt oder auf einem Flugplatz.
Sein Lächeln strahlte ebenso von der Leinwand an der Abschiedsfeier in der Halle 5 in Payerne, wo sich die Trauergemeinde versammelte. Auch auf dem Tisch vor dem Rednerpult stand sein Porträtfoto mit einer Holzkugel und einer Kerze, umgeben von roten und weissen Rosen, den eidgenössischen und solothurnischen Farben. Neben den Familienangehörigen und vielen Freunden aus Solothurn war fast das ganze Pilotenkorps der Luftwaffe anwesend, um von ihrem Kameraden Abschied zu nehmen.
Theologe Reto Stampfli, Solothurn, führte durch die Trauerfeier. Verschiedene Referenten, darunter Willi Dysli von der Flugschule Grenchen, gingen auf den Werdegang und das Wirken von René Schläppi ein, der schon mit 16 Jahren in Grenchen das Segelfliegen lernte. Während seiner Pilotenlaufbahn bei der Luftwaffe, wo er auch Mitglied des PC-7-Teams war, studierte er Informatiktechnik HF und baute sich sein eigenes Geschäft auf, das in den letzten Jahren zur Haupttätigkeit wurde. Stets lag ihm der fliegerische Nachwuchs am Herzen. So blieb er nach der Berufspilotenkarriere nebenamtlich bei der Luftwaffe in der Instrumentenflugstaffel 14 tätig, in deren Auftrag er am Unglückstag unterwegs war.
Sehr berührend war der Schluss der Abschiedsfeier, als ein Foto von René Schläppi im Cockpit des PC-7 gezeigt wurde, sein Rufname «Rönu» auf dem Fliegerhelm, die linke Hand auf dem Instrumentenbrett ruhend, die schöne Landschaft unter sich betrachtend, begleitet von einer sanften Ballade. Mit militärischen Grüssen verabschiedeten sich seine Vorgesetzten von ihm, und mit einer «Missing-Man-Formation» von vier F/A-18 ehrte man einen Piloten, einen Sohn, Bruder, Ehemann und Vater, dessen Menschlichkeit und Herzlichkeit in Erinnerung bleiben werden.