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SP-Fraktionschef Markus Ammann fordert in einem Auftrag, dass der reguläre Werktagsfahrplan im Solothurnischen künftig auch an kantonalen Feiertagen gilt.
Wer im Kanton Solothurn wohnt und mit dem öffentlichen Verkehr in einen anderen Kanton zur Arbeit pendelt, kennt das Problem: An kantonalen Feiertagen gilt bei Verkehrsbetrieben, die einzig in der Region operieren, jeweils der Sonntagsfahrplan. Und so kann es an Fronleichnam, Maria Himmelfahrt oder Allerheiligen schon mal vorkommen, dass Pendler vergebens auf ihren Bus zum Bahnhof warten.
Das Gleiche gilt für Pendler, die aus einem anderen Kanton nach Solothurn zur Arbeit kommen. Bei ihnen kommt hinzu, dass sie «vielfach mit unseren Feiertagsregeln nicht vertraut sind». Das schreibt SP-Fraktionschef Markus Ammann in einem Auftrag, den er mit elf Parteikollegen soeben im Kantonsrat eingereicht hat.
Einen schweizweiten Überblick gibt es nicht, doch klar ist: In manchen Kantonen verkehren Busse auch an den kantonalen Feiertagen zu den Werktagsfahrplänen. So etwa im Kanton Uri. Man richte sich nach den Fahrplänen der SBB, schreibt das Busunternehmen Auto AG Uri. (sva)
Die Sozialdemokraten fordern deshalb, dass der reguläre Werktagsfahrplan im Solothurnischen künftig auch an kantonalen Feiertagen gilt. Denn das sei nicht nur «benutzerfreundlich», sondern «auch finanziell machbar». Noch gibt es keine Schätzungen dazu, was eine Ausweitung der Fahrpläne von regionalen Verkehrsbetrieben wie BSU, BOOG, BGU oder Postauto kosten würde. Klar ist aber: Der Kanton wäre als Leistungsbesteller befugt, die Fahrpläne anzupassen.
Markus Ammann will den Vorschlag nicht zuletzt als Stärkung des öffentlichen Verkehrs verstanden wissen. Von den 80 000 Pendlern in Solothurn sei wohl etwa ein Viertel bis ein Drittel mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs, schätzt er. «Das Problem betrifft also viele Menschen.»
Aber was ist mit den Buschauffeuren, die an Feiertagen zusätzliche Arbeit auf sich nehmen müssen? Überraschend ist der Vorschlag nämlich auch, weil die SP den Schutz der Arbeitnehmer stets hochhält und sich regelmässig gegen die Ausdehnung von Arbeitszeiten wehrt – namentlich am Sonntag. «In der Fraktion haben wir darüber natürlich diskutiert», sagt Ammann. Man sei sich aber einig, dass die zusätzlichen Arbeitsstunden unter dem Strich vertretbar sind. Schon heute würden die Buschauffeure an Feiertagen arbeiten, dafür bekämen sie ja auch Zulagen. Zudem hätte eine Ausdehnung auf die persönliche Arbeitszeit keinen Einfluss.