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Solothurn
Kanton Solothurn
Die Verwaltung der reformierten Kirche hat ihre bisher sechs Standorte in der Stadt Bern zusammengelegt. Die Bevölkerung war am Wochenende eingeladen, die Büros der grössten Schweizer Kirche zu besichtigen.
Da haben Sie aber eine schöne Aussicht», sagt eine Besucherin zu Synodalratspräsident Andreas Zeller. Dieser kann man nur beipflichten. Von den neuen Büros an der Altenbergstrasse unweit der Aare sieht man direkt an die Altstadt, hat den Münsterturm und die christkatholische Kirche im Blickfeld. «Dass wir diese Räume gefunden haben, ist ein Glücksfall. Auch, dass wir nicht mehr Miete zahlen als vorher», meint Zeller.
Die rund 100 Mitarbeitenden (verteilt auf 55 Vollzeitstellen) sind in den letzten Wochen in das Gebäude der Stiftung diaconis umgezogen, das vorher eine Schule für Krankenpflege beherbergte. Das treppenförmig an den Hang gebaute Haus im Stil der 70er-Jahre wurde zuvor innen und aussen saniert, wobei die Kirche die Kosten für den Innenausbau übernahm.
2007 hatte die Berner Kirche, zu der auch Reformierte im Kanton Jura und Teilen des Kantons Solothurn (Region Solothurn/Grenchen/Bucheggberg) gehören, beschlossen, ihre sechs Standorte in der Stadt Bern zusammenzulegen. Man versprach sich davon Synergien, insbesondere einfachere Kommunikation. Der Standort Stadt Bern sollte beibehalten werden, was die Suche allerdings nicht vereinfachte. Das Objekt an bevorzugter Lage wurde erst aktuell, als die Schule für Gesundheit der Stiftung diaconis den Mietvertrag per Ende 2011 kündigte.
Budget von 2,9 Millionen
Der Umbau dauerte ein knappes Jahr. Obwohl dieser sich schwieriger als erwartet erwies (Baustopp aufgrund von Frost sowie Asbestspuren), sei man im Rahmen des 2009 genehmigten Budgets von 2,9 Mio. Fr. geblieben, erklärt Zeller. Die Räume werden für 15 Jahre gemietet mit Option einer Verlängerung für weitere zehn Jahre. Nebst Büros, diversen Sitzungszimmern und Gruppenräumen umfasst das Gebäude auch einen Saal, eine Cafeteria, einen «Raum der Stille» sowie eine neuerdings öffentlich zugängliche Bibliothek.
Die Mitarbeitenden im «Haus der Kirche», wie der Hauptsitz der mit 642 500 Mitgliedern grössten Kantonalkirche der Schweiz jetzt heisst, sind in folgenden Bereichen tätig: zentrale Dienste mit Personal- und Informatikabteilung, allgemeine Verwaltung und Finanzen, die Kirchenkanzlei mit Kommunikations-, Rechts- und Kanzleidienst sowie Übersetzungen.
Dazu kommen Fachstellen aus folgenden Bereichen: Gemeindedienste und Bildung, Oekumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (Oeme) sowie Migration, Sozialdiakonie und Seelsorge, Katechetik und Weiterbildung sowie Theologie. «Mit diesen Diensten und Fachstellen können wir unseren Kirchgemeinden und Kirchenmitgliedern umfassende Hilfestellungen und Dienstleistungen bieten», sagt Zeller. Als Synodalratspräsident ist er der einzige Vollamtliche der siebenköpfigen Kirchenleitung.
Am Freitag war die Bevölkerung eingeladen, die neuen Räume zu besichtigen. Am Abend fand ein Festakt statt, zu dem auch der Berner Kirchendirektor Christoph Neuhaus und Stadtpräsident Alexander Tschäppät eingeladen waren.