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Die Jahresausstellung der Solothurner Künstler im Kunstmuseum Olten bringt Überraschungen
Es ist diesmal wieder Olten, wo sich die Solothurner Kunstszene zur alljährlichen Jahresausstellung trifft. In allen Räumen des Kunstmuseums finden sich rund 100 Arbeiten von insgesamt 59 Kunstschaffenden, die alle bei den Solothurnischen Kunstvereinen als Mitglieder gemeldet sind. «Es ist ein ausgesprochen hochstehender Jahrgang, dieser 2017er», sagt Dorothee Messmer, die Leiterin des Kunstmuseums. Tatsächlich sind viele, selten gehörte oder noch unbekannte Namen zu finden – hingegen fehlen einige Altbekannte. «Eine neue Generation von Künstlern wächst heran und wir als Kunstmuseum Olten werden auf der Landkarte auch immer mehr wahrgenommen», freut sich Messmer weiter.
Die Jahresausstellung, die in diesem Jahr unter der Ägide des Kunstvereins Olten steht, wurde von einer dreiköpfigen Jury zusammengestellt. Ihr gehören diesmal der Oltner Architekt Matthias Kissling, die Basler Kuratorin Claire Hoffmann und der St. Galler Künstler Alex Hanimann an. Diese Drei haben aus den insgesamt 178 Einsendungen die nun zu sehenden Künstlerinnen und Künstler und Künstlerkollektive ausgewählt.
Tatsächlich gibt diese Jahresausstellung einen breit gefächerten, reichhaltigen Einblick in die äusserst lebendige und vielseitige Solothurner Kunstszene. Auffallend sind die diversen Materialien, mit welchen die Künstler sich auseinandersetzen. Es gibt gegossenes Glas von Regina Graber; Gewobenes aus Carbon-, Glas-, Kevlar-, Flachs- und Baumwollfasern von Yota Tsotra; Malerische Versuche mit Kaffeefilter und Pflanzenauszugsresten von Cecile Weibel; drei weisse Bräute aus Styropor von Markus Wyss; Wandbespielungen mit Maizena von Franziska Baumgartner; Stickereien von Marianne Büttiker; Betonskulpturen von Pawel Ferus; oder Keramik von Cecile Huber. Installationen aus Holz haben Barbara Wiggli und Sonya Friedrich geschaffen; René Zächschuf einen Kasten aus Holz und Metall, den er «Climate» nennt.
Auch die Fotografie ist vertreten, doch sind hier malerische Anleihen wahrzunehmen. Dies bei Max Dörfliger, Lorenz Hildebrand, Jan Hostettler, Simon von Gunten und Roshan Adhihetty. Das Künstlerduo Haus am Gern verblüfft mit Handzeichnungen auf einem LED-Rahmen. Es sind elektronische Feuerstellen, die kalt bleiben, aber stets am Flackern sind. Adelheid Hanselmann wählte für ihre Zeichnung ein ganz ungewöhnliches Format und Annatina Graf für bemalte Karton. Ins Gedächtnis prägt sich auch die Installation «Trust the Dirt» in einem Zimmer von Andreas Jäggi ein.
Wie in den vergangenen Jahren schon, sind viele der angeschriebenen Preise an der Jahresausstellung alles andere als bescheiden. Es fragt sich, ob so hohe Preise insbesondere für noch nicht arrivierte Künstler taktisch klug sind. Glücklicherweise ist es aber auch möglich, für kleineres Geld Entdeckungen zu machen.
Vernissage am Samstag, 2. Dez 2017, 18 Uhr im Kunstmuseum Olten. Dazu Verleihung des Auszeichnungspreises der Rentsch Stiftung. Di–Fr 14–17 Uhr, Do 14–19 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr.