Startseite Solothurn Kanton
Sieben Menschen sind 2017 im Kanton Solothurn im Strassenverkehr ums Leben gekommen. 718 Personen wurden insgesamt verletzt. Das ist die tiefste Zahl seit 25 Jahren.
«Sicher»: So können Solothurns Strassen bezeichnet werden, wenn es nach der am Donnerstag veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik der Kantonspolizei Solothurn geht. Die Statistik bestätigt laut Polizeikommandant Thomas Zuber eine «langjährige Tendenz»: Es gibt immer weniger Unfälle im Kanton. Insgesamt 1295 waren es 2017. Das kommt zwar nicht an das Unfalltief von 2014 mit 1187 Unfällen heran, liegt laut Bericht aber unter dem 10-Jahre-Durchschnitt.
Einen «historischen Tiefstand» gibt es in der Statistik trotzdem: Im vergangenen Jahr gab es so wenig Verletzte wie seit 25 Jahren nicht mehr. Knapp 720 Personen verletzten sich. 2010 waren es noch über 1000.
Unter anderen waren Velofahrer und Fussgänger 2017 sicherer unterwegs. So verunfallten beim Überqueren des Zebrastreifens oder auf dem Trottoir über 20 Prozent weniger als noch 2016. Während die Anzahl Unfälle auf Elektrovelos in der Vergangenheit anstieg – einfach, weil es mehr der im Trend liegenden schnellen Zweiräder auf Solothurner Strassen gab –, ging die Anzahl E-Bike-Unfälle nun wieder zurück. Von 38 auf 24 im Vergleich zum Vorjahr.
Für die meisten Unfälle sorgen nach wie vor Autofahrer. Am häufigsten weil ein Vortritt missachtet wird, wegen «Nichtbeherrschen des Fahrzeugs» und «Unaufmerksamkeit und Ablenkung» – etwa beim Telefonieren oder Texten.
Einige Autofahrer drückten auch letztes Jahr zu fest aufs Gaspedal. Die Kapo kontrollierte in ihren Messungen gegen 8 Millionen Fahrzeuge. Rund 193 000 waren zu schnell unterwegs. Darunter auch sieben Raser. Einer fuhr innerorts fast 100 km/h zu schnell, ein anderer Raser war mit 214 km/h auf der Autobahn unterwegs. Laut Statistik waren letztes Jahr leicht mehr Unfälle auf Geschwindigkeitsüberschreitungen zurückzuführen als 2016. Was laut der Polizei vor allem daran liegt, dass Autofahrer die Geschwindigkeit den «Sicht- und Strassenverhältnissen» nicht anpassen.
Der Blitzkasten an der Solothurner Bürenstrasse ist die gefährlichste Radarfalle. Auch 2017 blitzte er die meisten Fahrer: Über 3000 Lenker waren auf diesem Abschnitt zu schnell. Das am häufigsten missachtete Rotlicht im Kanton steht laut Statistik an der Solothurner Bielstrasse. 2017 wurde es sogar 200-mal öfter überfahren als im Vorjahr. Das ist fast doppelt so viel wie 2016.
Auch Fahrer, die zu tief ins Glas geschaut haben, sind in der Statistik aufgeführt. 2017 waren es etwa 50 weniger als 2016. Um fast 15 Prozent stieg dafür die Anzahl zugedröhnter Fahrer, die unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss hinter dem Steuer sassen von 272 auf 312.
Unter dem Strich sei die Verkehrssicherheit im Kanton aber gestiegen, hält Kommandant Zuber fest. Nicht nur weil es weniger Unfälle, sondern auch weil es weniger Unfälle trotz immer mehr Verkehr gibt. «Das ist erfreulich», so Zuber. «Zielgerichtete und flexible Verkehrskontrollen» sollen weiter dafür sorgen, dass sich weniger «Personen in fahrunfähigem Zustand im Strassenverkehr aufhalten.» Unvorhersehbaren Kontrollen sollen zudem verhindern, dass Verkehrsteilnehmer die Gefahr, erwischt zu werden, kalkulieren können. Und dadurch weniger risikofreudig und dafür rücksichtsvoller fahren – für sicherere Strassen.