Kanton
19 Solothurner Gemeinden senken Steuerfuss, 4 erhöhen ihn

Der durchschnittliche Steuerfuss der Solothurner Einwohnergemeinden ist gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte. Aktuell liegt er bei 118,7 Prozent.

Fränzi Zwahlen-Saner
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Holderbank hat mit 140 Przent nach wie vor den höchsten Steuerfuss.

Holderbank hat mit 140 Przent nach wie vor den höchsten Steuerfuss.

Alois Winiger

Der Mittelwert des Steuerfusses der Einwohnergemeinden im Kanton Solothurn liegt aktuell bei 118,7 %. Damit ist er gegenüber dem Vorjahr erneut gesunken – und zwar um 0,7 Prozentpunkte. Im laufenden Jahr haben 19 (Vorjahr 10) von 109 Solothurner Gemeinden den Steuerfuss gesenkt; vier haben ihn heraufgesetzt (Vorjahr 15 Gemeinden). Bei der Mehrheit der Gemeinden blieb der Steuerfuss unverändert. Den tiefsten Steuerfuss mit 65 % weisen die Gemeinden Kammersrohr und Feldbrunnen-St. Niklaus aus; den höchsten Holderbank mit 140 %. Die Abweichung zwischen dem tiefsten und dem höchsten Wert beträgt demnach 75 Prozentpunkte, gegenüber 90 Prozentpunkte im Vorjahr. Die am häufigsten vorkommenden Werte liegt bei 115 % und 125 % (je 12 Gemeinden). Der Steuerbezug für die Staatssteuer bei natürlichen Personen beläuft sich derzeit auf 104 %.

Die Mehrheit der steuergünstigen Gemeinden stammt aus dem Bezirk Olten und Lebern (je drei Gemeinden). Mit Ausnahme der Gemeinden Kestenholz und Wolfwil weisen im Bezirk Gäu alle Gemeinden einen Wert unter dem kantonalen Mittelwert von 118,7 % aus. Demgegenüber weisen alle Gemeinden im Thal im Vergleich zum Kantonsmittel einen weiterhin überdurchschnittlichen Steuerfuss auf. Gleiches gilt für die Gemeinde des Bezirks Thierstein. Hier liegen nur gerade Breitenbach und Büsserach mit einem Steuerfuss von 115 %, respektive 116 % unter dem kantonalen Durchschnitt.

Steuerfüsse der Solothurner Gemeinden; natürliche Personen 2008 - 2017

Steuerfüsse der Solothurner Gemeinden; natürliche Personen 2008 - 2017

Kanton Solothurn, Steuerrechner KSTA

Bei den juristischen Personen besteuert Holderbank am höchsten mit 140 %. Die Gemeinden Feldbrunnen 55 %, Däniken 60 %, Kammersrohr 65 %. Lohn-Ammansegg 84 %, Dulliken und Härkingen je 89 % weisen besonders tiefe Steuerfüsse für juristische Personen auf. Im Jahr 2017 haben 14 Gemeinden (Vorjahr 7) den Steuerfuss für diese Kategorie gesenkt; in vier Gemeinden (Vorjahr 14) wurde der Steuerfuss erhöht.

Überblick der Steuerfüsse natürlicher Personen 2017 im Kanton Solothurn

Überblick der Steuerfüsse natürlicher Personen 2017 im Kanton Solothurn

Kanton Solothurn, Steuerrechner KSTA

Gebühren sind stabil

Hundesteuern: Fast jeder zahlt 120 Franken

Durchschnittlich bezahlt ein Hundehalter im Kanton Solothurn 112,42 Fr. für seinen ersten Hund; für jeden weiteren 113,74 Franken. Der am häufigsten bezahlte Betrag für die Hundesteuer ist 120 Franken, beim ersten Hund (28 Gemeinden). Den höchsten Hundesteuerbetrag ziehen die Olten und Lohn-Ammannsegg ein. In beiden Gemeinden sind 170 Franken für den ersten Hund und nochmals 170 Franken für jedes weitere Tier fällig. Auf dem zweiten Platz nach Höhe der Hundesteuer liegt Obergerlafingen mit 150 Franken pro Hund. Am günstigsten ist das Hundehalten in Feldbrunnen. Dort verlangt man für den ersten Vierbeiner 60 Franken, die weiteren Tiere sind kostenlos. Am zweitgünstigsten ist Unterramsern mit 60 Franken für den ersten und weiteren 60 Franken für die folgenden Hunde. (mgt/frb)

Die Gebühren der Einwohnergemeinden haben sich in diesem Jahr nur leicht verändert. Die Verbrauchsgebühren für Wasser bewegen sich weiter zwischen 0,50 Fr./m3 und 4,80 Fr./m3. Es liegen die aktualisierten Daten von 99 Gemeinden vor, von den übrigen 10 Gemeinden sind keine Angaben bei den Statistikern eingetroffen. 64 Gemeinden verlangen eine Wasser-Grundgebühr von 10 bis 200 Franken pro Haushalt. Neun Gemeinden eine Grundgebühr nach zonengewichteter Fläche zwischen 0,20 Fr./m2 bis 1,00 Fr./m2. Im Durchschnitt aller Gemeinden liegt der Frisch-Wasserpreis bei 2,00 Fr./m3 (Vorjahr: 1,96 Fr./m3).

Dies ist eine Erhöhung um knapp vier Rappen pro Kubikmeter Wasser gegenüber dem Vorjahr.
Die Verbrauchsgebühren beim Abwasser konnten ebenfalls bei 99 Gemeinden erfasst werden und belaufen sich zwischen 0,55 Fr./m3 und 4,00 Fr./m3. Über 90 % der Gemeinden verlangen eine Verbrauchsgebühr zwischen 1,00 Fr./m3 und 3,00 Fr./m3. Im Durchschnitt wird für die Entsorgung von Abwasser 1,81 Fr./m3 (Vorjahr 1,82 Fr./m3) bezahlt.

76 Prozent der Gemeinden sind einem Kehrichtverbrennungsverbund angeschlossen. Die Preise sind aber je nach Region und Gemeinde sehr unterschiedlich. So zahlt beispielsweise ein Bewohner einer Gemeinde, die der Kebag angeschlossen ist (Bezirke Lebern, Solothurn, Bucheggberg, Wasseramt, Thal) für den 35 Liter Abfallsack 1.07 Franken. Der Kelsag Angeschlossene (Bezirke Dorneck, Thierstein) bezahlen für diesen Sack 2.70 Franken. Noch höher sind die Gebühren bei Gemeinden, die ein eigenes Entsorgungs- und Gebührensystem führen.