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Kanton Solothurn
Die Aare Seeland mobil AG hat in den letzten Jahren ihre 155 Bahnübergänge überprüft und 30 davon saniert.10 davon befanden sich auf Solothurner Boden. Nun entsprechen alle den Vorgaben.
Warten an der Barriere, bis der Zug endlich vorbeigefahren ist. Wer ärgert sich da als Autofahrerin oder Autofahrer nicht immer mal wieder. Anderseits: Die Sicherung von Bahnübergängen mit Schranken kann Leben retten.
Grund genug für die Aare Seeland mobil AG (asm), Betreiberin auch der «Bipperlisi»- Strecke nach Niederbipp-Langenthal, in den letzten 15 Jahren rund 30 ihrer insgesamt 155 Bahnübergänge zu sanieren und darüber hinaus rund 140 Kreuzungsverhältnisse mit Strassen aufzuheben. Diese Zahlen präsentierte das in Langenthal domizilierte Transportunternehmen am Dienstag am Firmensitz. «Bis auf sieben Bahnübergänge entsprechen die bestehenden Anlagen den Vorgaben und Regelungen der Eisenbahnverordnung», bilanzierte Direktor Fredy Miller den Stand der Dinge. Diese restlichen sieben Bahnübergänge würden «so rasch wie möglich saniert», versicherten die asm-Verantwortlichen.
Die gute Nachricht für die Solothurner:
Auf dem Kantonsgebiet gibt es 21 asm-Bahnübergänge und diese entsprechen alle den gesetzlichen Bestimmungen
, erläutert Mediensprecherin Romina Ryser auf Anfrage. Zehn dieser Übergänge seien in den letzten Jahren saniert worden. Gleich gänzlich aufgehoben worden seien auf Solothurner Kantonsgebiet insgesamt zehn asm-Übergänge.
Die auf Kantonsgebiet umfangreichsten Arbeiten erfolgten und erfolgen an der Bipperlisi-Strecke östlich von Solothurn. Konkret sind laut Ryser mit der Erneuerung der Ortsdurchfahrten in Feldbrunnen und Flumenthal entscheidende Verbesserungen erzielt worden.
Bilder von der Grossbaustelle in Flumenthal:
«Aktuell wird der Bahnübergang im hinteren Riedholz zusammen mit dem Kanton Solothurn erneuert», führt die Mediensprecherin aus. «Dieser Übergang entsprach zwar den gesetzlichen Vorgaben, die Verkehrssicherheit kann aber im Zuge der Massnahmen am Strassenknoten weiter verbessert werden.»
«Die Aare Seeland mobil AG ist bestrebt, wo immer möglich Bahnübergänge aufzuheben oder mit Vollschranken auszurüsten», skizzieren die Verantwortlichen das Vorgehen dort, wo noch Handlungsbedarf besteht. Was allerdings mitunter leichter gesagt als getan ist, wie das Beispiel Bahnübergang Rütihof (zwischen Niederbipp und Aarwangen, auf Gemeindegebiet Bannwil) zeigt.
Die Koordination mit Strasseneigentümern, Behörden, Verbänden und Landbesitzern nahm laut asm rund zehn Jahre in Anspruch. Im November stehen nun erste Waldrodungen an, die Realisierung erfolgt im nächsten Jahr. Die bisher nur mit einem Andreaskreuz und Blinkanlage versehene Passage soll künftig mit Vollschranken gesichert und mit Stauraum für wartende Autos erweitert werden. Kostenpunkt: rund 5,9 Mio. Franken.
Im Nebeneinander verschiedener Verkehrsteilnehmer würden sich Unfälle auch mit höchsten Sicherheitsstandards nicht vollständig vermeiden lassen, hält die Aare Seeland mobil AG (asm) fest: «Die Bahn hat lange Bremswege und kann bei Unaufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmenden nicht schnell genug reagieren». Eine Erfahrung, die etliche Autolenkerinnen und Autolenker mit dem «Bipperlisi» auch schon gemacht haben.
Die asm verweist darum auf die Ratschläge der ÖV-Unfallpräventionskampagne «Happy End»: Bahnübergang erst überqueren, wenn dieser wirklich frei befahrbar ist; Rot blinken ist gleichbedeutend wie Rot bei Lichtsignalanlagen und heisst Halt; beginnt der Schliessvorgang der Barrieren beim Befahren eines Gleisbereichs, ist dieser sofort zügig zu verlassen – notfalls ist die geschlossene Schranke vorwärts oder rückwärts zu durchbrechen. (szr)