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Solothurn
Die Restrukturierungen in der Solothurner Industrie hören nicht auf. Nun trifft es auch die Papierfabrik in Balsthal. Dort geht jede zweite Stelle verloren, den restlichen Mitarbeitern der Lohn gekürzt. Eine Maschine wird stillgelegt.
Nach der Schliessung der Papierfabrik Biberist trifft es schon wieder die Solothurner Industrie. Im Zuge eines umfassenden Restrukturierungsprogramm, über welches die Mitarbeitenden gestern Mittag informiert wurden, wird in der Papierfabrik Balsthal die Mitarbeiterzahl von 113 auf 57 reduziert.
Zusätzlich werden den verbliebenen Mitarbeitern die Gehälter um bis zu 10 Prozent gekürzt. Gleichzeitig wird die Produktion auf zwei Produkte konzentriert. Eine Papiermaschine wird abgeschaltet.
Wechselkurse auch massgebend
Saber, die Betreiberin der Fabrik, gibt als Hauptgrund die anhaltenden Verluste drei Gründe an. So entstanden sowohl durch die hohen Zellstoffpreise und den Konkurs eines Hauptabnehmers Anfang 2011 als auch durch die aktuelle Wechselkurssituation einen prognostizierten Verlust von sechs Millionen Franken im laufenden Jahr. Gemäss einem internen Schreiben, welches az vorliegt, werden ab dem 27. August die Kündigungen ausgesprochen.
Restrukturierung überraschend
Noch im April dieses Jahres sagte der CEO der Papierfabrik, Thomas Bichler, gegenüber az Solothurner Zeitung, dass seine Fabrik trotz ausländischem Besitzer nicht gefährdet sei. Er gab damals als Grund die Konzentration der Produktion auf Nischenprodukte wie Spezialpapier und ähnliches an.
Die Papierfabrik in Balsthal wurde 1883 gegründet und erwirtschaftet laut eigenen Angaben rund 90 Prozent des Ertrags im Ausland. Der Werkplatz Balsthal gehörte zusammen mit dem Standort Niederbipp bis 1999 zur Attisholz Holding. Danach übernahm Kimberly-Clark die Fabriken. Im Juli 2006 wechselte Balsthal erneut den Besitzer. Seit 2009 gehört das Werk zur indischen Saber Group. (san)