Der in Solothurn ansässige Krankenversichererverband Santésuisse kommt nicht zur Ruhe: Nun geht der Direktor Stefan Kaufmann. Grund für die Kündigung sei eine berufliche Neuorientierung.
Kaufmann wird nach seinem Weggang bei santésuisse Ende März 2012 Mitglied der Geschäftsleitung der EGK-Gesundheitskasse. Für ihn sei es eine gute Zeit zu gehen, sagte santésuisse-Präsident Claude Ruey auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Differenzen wegen Restrukturierung?
Kaufmann selber war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Santésuisse sei in einer Restrukturierungsphase, sagte Präsident Ruey - wichtige Projekte wie etwa die Gründung von tarifsuisse oder die Einführung der neuen Spitalfinanzierung habe Kaufmann aber abgeschlossen. «Es ist die richtige Zeit, etwas anderes machen.»
Kaufmann hat 12 Jahre lang für den Verband gearbeitet. Dass er wegen Differenzen im Zusammenhang mit der Restrukturierung den Hut nimmt, bestätigte der Präsident nicht.
Probleme im Verband
Erst vor wenigen Tagen hatten Felix Schneuwly, Delegierter für Public Affairs, und Pressechefin Françoise Tschanz ihren Weggang von santésuisse angekündigt. Die beiden verliessen den Krankenkassenverband für einen «beruflichen Neuanfang» per sofort.
Santésuisse verliert auch Mitglieder: Per Ende Jahr haben die Sanitas und die Supra ihre Mitgliedschaft aufgekündigt, weil sie sich in wichtigen Fragen nicht mehr vertreten fühlen. 2008 hatte bereits die Assura den Verband verlassen. Sanitas, Groupe Mutuel und Helsana haben sich derweil in der Allianz Schweizer Krankenversicherer zusammengeschlossen.