Die Delegierten der Grünen haben Alec von Graffenried für die Ständeratswahlen 2011 nominiert.
Alec von Graffenried soll nächstes Jahr versuchen, für die Berner Grünen erstmals einen Sitz im Ständerat zu holen. Die Delegierten nominierten den 48-jährigen Nationalrat gestern Abend in Bern mit Akklamation. Ob von Graffenried bereits am 13. Februar bei der Ersatzwahl für die in den Bundesrat gewählte Simonetta Sommaruga mit dabei sein wird, liessen die Delegierten offen. Sie erteilten dem Vorstand die Kompetenz, an seiner Sitzung vom 8. November selber darüber zu entscheiden.
«Vorher wollen wir die Gespräche mit der SP zu Ende führen», informierte Parteipräsident Blaise Kropf. Um zu reüssieren, müsse Rot-Grün auf jeden Fall zusammenstehen. «Die beiden Parteien müssen sich gegenseitig unterstützen, dann haben wir Chancen auf Erfolg. Unsere Ansprüche richten sich nicht gegen die SP», sagte Kropf.
Auch von Graffenried betonte, trete die SP mit einer valablen Kandidatin beziehungsweise einem Kandidaten an, dann sollten die Grünen im Februar zurückstehen. Er versprach, im ganzen Kanton einen engagierten Wahlkampf zu führen.
Luginbühl im Visier
Die Ständeratswahlen vom Oktober 2011 werden laut Kropf zu einer hochbrisanten und sehr offenen Auseinandersetzung. Werner Luginbühl (BDP) sei 2007 nur sehr knapp gewählt worden. Nach seinem Parteiwechsel stehe Luginbühl bei der SVP-Wählerschaft nicht mehr hoch im Kurs. Kropf: «Der Sitz von Luginbühl wackelt. Die Zeit ist im Kanton Bern vorbei, wo ein einmal gewählter Ständerat so lange bleiben kann, wie er will.»
So oder so brauche es mehr «grünen Sachverstand» im Ständerat. Derzeit sässen nur zwei Grüne im «Stöckli». (utz)