Langendorf
Die Fledermäuse sind wieder zurück im Dachstock

Letzten Sommer blieben die Fledermäuse dem Dachstock in der psychiatrischen Klinik fern. Grund war ein Marder, der es sich dort gemütlich macht. Doch nun kann sich Anton Zappa freuen: Die Fledermäuse kehren zurück in ihr Sommerquartier.

Roman Wiprächtiger
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Anton Zappa im Dachstock der Psychiatrischen Klinik Langendorf. Er freut sich, dass die Fledermäuse zurück sind. hanspeter Bärtschi

Anton Zappa im Dachstock der Psychiatrischen Klinik Langendorf. Er freut sich, dass die Fledermäuse zurück sind. hanspeter Bärtschi

Solothurner Zeitung

Letzten Sommer waren sie alle verschwunden und nicht wie gewohnt aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt, die über 600 Fledermäuse der ehemals grössten Fledermauskolonie des Kantons Solothurn im Dachstock der psychiatrischen Klinik in Langendorf. Nun ist der Grund für das Wegbleiben der Fledermäuse gefunden: Der Hausmarder hat die Fledermäuse aus dem Dachstock der psychiatrischen Klinik vertrieben.

Seit 1979 kümmerte sich Anton Zappa, ein pensionierter Obergärtner, um die Fledermauskolonie, die anfänglich nur aus ein paar Dutzend Fledermäusen bestand und während der letzten Jahrzehnte immer grösser geworden ist. «Die Fledermäuse sind meine grosse Leidenschaft», erklärt Zappa stolz. Letztes Jahr kehrten die Tiere dann aber plötzlich nicht mehr aus ihrem Winterquartier zurück. Verschiedene Ursachen wurden in Betracht gezogen. Man rätselte, ob der lange und harte Winter die Fledermäuse dahingerafft habe oder ob sie sich aus sonstigen Gründen ein neues Zuhause gesucht hätten?

Schuldig ist der Marder

Nun hat sich aber herausgestellt, dass die Ausdünstungen des Hausmarders im Dachstock der psychiatrischen Klinik für das Wegbleiben der Fledermäuse verantwortlich waren. Zwar hat es nie Spuren gegeben, die auf einen Kampf zwischen den Fledermäusen und dem Marder hindeuteten und Anton Zappa hat auch keine Überreste von toten Fledermäusen gefunden, aber die Ausdünstungen des Marders seien so stark gewesen, dass die Fledermäuse nicht zurückgekehrt seien, sagt der pensionierte Obergärtner. Bis vor kurzem auf jeden Fall, denn nun sind sie zurück. Zumindest 50 von ihnen. «Ich hatte sehr grosse Freude», sagt Zappa.

Unterstützung für die Fledermäuse

Nun müsse man schauen, dass der Hausmarder die Fledermäuse nicht mehr vertreibe. Verschiedene bauliche Verbesserungen, wie zum Beispiel zusätzliche Schlupflöcher, wurden realisiert. Zudem wurde der Umbau des Daches der psychiatrischen Klinik eigens aus Rücksicht auf die Fledermäuse nicht während der Sommermonate durchgeführt, sondern zu Zeitpunkt, als die Fledermäuse bereits in ihr Winterquartier umgezogen waren.

Bis jetzt hat man aber darauf verzichtet, dem Marder eine Falle zustellen. Sollte sich dieser aber wieder im Dachstock der psychiatrischen Klinik herumtreiben und mit seinen Ausdünstungen die Fledermäuse vertreiben, werde man sicherlich Massnahmen ergreifen und notfalls auch Fallen aufstellen, um zu verhindern, dass die Situation sich so zuspitzt, wie letztes Jahr, erklärt Anton Zappa entschlossen.