Dem 90-jährigen Dichter Ueli Hafner wurde ein Ehrenplatz mit Skulptur gewidmet. Mit einer schlichten Feier weihte Holderbank den Platz ein und ehrte so der Poeten, der sein ganzes Leben in Holderbank verbracht hat.
Nach sonnigen Herbsttagen zeigte sich das Wetter von der trüben, nassen Seite, was aber die vielen Besucher nicht hinderte, zum Ehrenplatz an der Verzweigung Römerstrasse-Kirchenfeldstrasse zu kommen, um der Einweihungsfeier beizuwohnen. Judith Tschan führte durch den Anlass, den der Kirchenchor unter der Leitung von Ludmilla Hunziker mit Liedern musikalisch umrahmte. Gaby Schenker las einige Gedichte aus Ueli Hafners Werken.
Ein waschechter Holderbanker
Sein ganzes Leben verbrachte Ueli Hafner in Holderbank – eine lange Zeit – am kommenden Weihnachtstag feiert er seinen 90. Geburtstag. René Probst schilderte in seiner Laudatio Leben und Werk des Geehrten. «Schon während der Schulzeit interessierte er sich für Gedichte, Lyrik, Poesie. Sein grosser Wunsch, Lehrer zu werden, ging leider nicht Erfüllung», berichtete Probst. So führte ihn sein Weg in die Uhrenindustrie, der er bis zu seiner Pensionierung treu blieb. Heute geniesst er mit seiner Frau den verdienten Ruhestand. Die beiden wohnen in ihrem Eigenheim, schaffen in Haus und Garten und machen Spaziergänge in ihrem Heimatdorf.
Oberhalb Holderbank entstand der Ehrenplatz auf einer Weggabelung, wo bereits ein Kreuz und eine Linde standen. Mit Steinquadern wurde der Platz eingefasst und mit zwei Sitzbänken ergänzt. Gemeindepräsident Urs Hubler war es dann vergönnt, zusammen mit zwei Kindern eine Skulptur in Chromstahl auf einem Steinblock aus dem Steinbruch Gänsbrunnen zu enthüllen. «Holderbank darf stolz sein auf all das, was Ueli Hafner geleistet hat, als Dichter und auch im Dienste der Öffentlichkeit», sagte Hubler. Die Skulptur, geschaffen von Hans Rogenmoser (Wiedlisbach), stellt ein geöffnetes Buch dar, versehen mit Feder und Buchzeichen. Darauf sitzt eine junge Elster.
Mit dem Lied «Mys Holderbank», gesungen vom Kirchenchor und dem Publikum, nahm die Einweihung ihren Fortgang. Regierungsrat Christian Wanner liess es sich nicht nehmen, an der Feier teilzunehmen und die Grüsse der Regierung zu überbringen. Er kennt Ueli Hafner aus vielen Begegnungen und pries sein Werk: «Ueli schreibt in einer Sprache, die jedermann versteht, und liest man zudem zwischen den Zeilen, erkennt man den tieferen Sinn.» Ueli Hafner dankte in bewegten Worten für die Ehre, die ihm mit Gedenkplatz und Feier zu teil wird. Er erzählte aus seinem langen Leben mit vielen Freuden und Entbehrungen in aller Bescheidenheit.
Etwas Einmaliges geschaffen
Der Ehrenplatz wird zum Ausgangspunkt des geplanten Poesieweges, der zum Verweilen in wunderschöner Landschaft einlädt. Da findet der Wanderer auf metallenen Tafeln Gedichte von Ueli Hafner. Bereits sind zehn Tafeln erstellt, die demnächst aufgestellt werden. «Mit diesem Weg schaffen wir etwas Einmaliges und hoffen, das Interesse der Besucher wecken zu können», erklärte Urs Engeler, der mit Dankesworten die Feier schloss und zum Apéro in den Gemeindesaal einlud. Dort sorgte die Jugendmusik der Musikgesellschaft Eintracht Holderbank für Unterhaltung.