Pro Natura
Auf der Suche nach der Haselmaus

Die Haselmaus ist gefährdet. Um Genaueres über das Vorkommen des kleinen Tierchens in der Schweiz in Erfahrung zu bringen, hat Pro Natura die Aktion «Auf zur Nussjagd!» ins Leben gerufen.

Monika Kammermann
Drucken
Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen in Hecken und an Waldrändern.
13 Bilder
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
 Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen.
DSC_5048
DSC_5147
DSC_5133

Die Schüler machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen in Hecken und an Waldrändern.

Über 200 Schulklassen und Jugendgruppen nehmen an der Pro Natura-Aktion «Auf zur Nussjagd!» teil, darunter fünf Klassen und drei Naturschutzgruppen aus dem Kanton Solothurn. Sie machen sich zurzeit auf die Jagd nach angeknabberten Haselnüssen in Hecken und an Waldrändern. «Es macht den Anschein, dass die Haselmaus in manchen Gegenden rarer geworden ist. Aber uns liegen dazu keine genauen Daten vor», erklärt Roland Schuler, Medienverantwortlicher Pro Natura. Diese wollen sie nun mit der Nussjagd sammeln und daraus eine Verbreitungskarte erstellen. Geplant ist die Publikation der Karte Mitte Dezember.

WC-Rollen als Fallen

Die fünfte Primarschulklasse aus Mümliswil ist eine von fünf Klassen, die sich angemeldet haben. Auch Schluklassen aus Deitingen, Messen, Lohn-Ammannsegg und Lostorf machen mit. Lehrerin Susanne Guldimann fand die Idee mitzumachen gut, weil die Kinder dadurch hinaus in die Natur kommen. Guldimann hat die Haselmaus gleich zum Schulthema gemacht: «Die Kinder sind begeistert.» Am Montagvormittag machten sich die 24 Schüler auf, um die Haselnüsse zu suchen. Zum Einsammeln haben sie in Zusammenarbeit mit dem textilen Werken eine Baumwolltasche bedruckt.

Eine Woche davor hat die Klasse Haarfallen angefertigt und an den Ästen der Haselsträucher befestigt. Diese Fallen wurden aus leeren WC-Rollen gebastelt. Über zwei ausgeschnittene Öffnungen in der Rolle wurde Klebeband gelegt. Angelockt werden die Nager mit einem Erdnussbrei. Beim Fressen sollten dann Haare haften bleiben. Als Erstes haben die Schüler die Fallen eingesammelt. Einige der Rollen waren komplett leer, andere noch teilweise gefüllt. Zum Teil konnte man schon auf den ersten Blick Haare am Klebeband erkennen. Danach suchten die Kinder nach angeknabberten Haselnüssen.

Geduld ist gefragt

«Ich finde es cool, können wir etwas suchen. Einfach so in den Wald zu gehen, wäre etwas langweilig», findet Silvan. Auch Chiara ist der Meinung, dass das besser sei als der normale Unterricht. Obwohl sie bei Regen, der zuerst angekündigt war, dann doch lieber drin geblieben wäre.

Eine Nuss mit einem kleinen Loch, etwa ein bis zwei Millimeter Durchmesser, deutet auf einen Haselnussbohrer. Der Käfer bohrt das Loch in die Schale und legt danach ein Ei in die Nuss. Und die geschlüpfte Larve frisst dann davon. In der Mitte geteilte Schalen stammen von Eichhörnchen. Die Haselmaus hingegen frisst ein ziemlich rundes Loch in die Nuss und am Rand sind kleine Zahnspuren erkennbar. Nicht alle Schüler sind gleich fündig gewesen. Da sei halt Geduld gefragt, meint Susanne Guldimann.

Professionelle Untersuchung

Zusammen mit den Klebebändern schickt Guldimann dann die Nüsse an Pro Natura. «Die Haare senden wir für eine Zellanalyse weiter an ein Labor. Die Nüsse werden intern von Biologen untersucht», erläutert Schuler das weitere Vorgehen. «Mit dieser Aktion schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir erhalten wichtige Daten und den Kindern wird ein wichtiger Aspekt der Biodiversität aufgezeigt.»