Seit Monaten hat sich Alt-Bundesrat Otto Stich nicht mehr öffentlich geäussert. Nun ist klar weshalb. Der Solothurner liegt in einem Basler Spital, wie seine Frau gegenüber dem Regionalsender Tele M1 bestätigt.
Genauere Angaben zu seinem Gesundheitszustand wollte sie nicht machen. Das berichtet Tele M1 in seiner Sendung «Aktuell» ab 18 Uhr. Im Bundeshaus wird schon seit längerem gemunkelt, dass der 84-jährige ehemalige Magistrat schwer krank sei.
Der Solothurner aus Dornach war von 1983 bis 1995 im Bundesrat. Er wurde 1983 anstelle der offiziellen Kandidatin Lilian Uchtenhangen ins Gremium gewählt. Stich galt deswegen lange als «Frauenkiller». Uchtenhagen hätte die erste Bundesrätin werden sollen.
Ogis Gegenspieler
Im Gremium trat unter andrerem als harter Gegenspieler des europafreundlichen SVP-Bundesrats Adolf Ogi in Erscheinung. Stich torpedierte bis zuletzt Ogis Prestige-Projekt, die neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat).
Diese war im letzten Oktober denn auch seine letzte Wortmeldung. Stich kritisierte kurz nach der Durchbohrung ein weiteres Mal die Finanzierung der Neat. Der Tunnel werde nie rentieren, sagte der Solothuner. Zudem seine wesentliche Fragen noch immer ungeklärt. «Da entstehen neue Schuldenberge», so Stich. (rsn)