Atomdebatte
AKW Gösgen ist gegen Hochwasser gut gewappnet

Das AKW Gösgen hat gleich wie die drei Aargauer Atomkraftwerke Beznau I und II, und Leibstadt haben den Hochwasser-Nachweis jeweils erbracht. Das AKW Mühleberg dagegen muss nachbessern und erfüllt auch danach nur die Minimalanforderungen.

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AKW Gösgen hat Nachweis erbracht

AKW Gösgen hat Nachweis erbracht

Keystone

Gösgen und die drei Aargauer AKW hätten den Nachweis erbracht, sagt Hans Wanner, Direktor des Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI), am Mittwoch in Brugg.

Das AKW Mühleberg muss dagegen nachbessern. Es darf gemäss ENSI erst wieder hochgefahren werden, wenn die laufenden Nachrüstungen umgesetzt und von der Aufsichtsbehörde abgenommen sind. Die BKW selber rechnet damit, dass das AKW spätestens Ende September wieder am Netz ist.

Überflutet und 72 Stunden ohne Strom

Für den Hochwasser-Nachweis mussten die AKW-Betreiber zeigen, dass sie die Reaktoren auch im Fall einer Überflutung des Geländes in einen sicheren Zustand überführen können. Dafür mussten sie mit einem Ausfall der Stromversorgung rechnen.

Die AKW müssen drei Tage nur mit Notsystemen und Dieselaggregaten stabil gehalten werden können. Zudem muss der Dosiswert für die Bevölkerung in der Umgebung deutlich kleiner als 100 Millisievert sein. Als Grundlage für die Berechnungen galt ein Hochwasser, wie es nur alle 10'000 Jahre vorkommt.

Betreiber haben Gutachten selbst erstellt

Die AKW-Betreiber haben die Gutachten selber erstellt und zusammengetragen. Das ENSI als Aufsichtsbehörde prüft ausschliesslich die eingegangenen Unterlagen. Die Nachweise sind eine direkte Konsequenz des schweren Störfalls im japanischen Fukushima.

Erdbeben-Nachweise bis März 2012

Die AKW-Betreiber bleiben unter Druck. Bis Mitte September haben sie Fragen des EU-Stresstests zu beantworten. Bis Ende März 2012 müssen sie den Nachweis erbringen, dass sie einem Extrem-Erdbeben standhalten können.

Ebenfalls bis Ende März 2012 müssen die AKW-Betreiber zeigen, dass sie gegen ein Extrem-Erdbeben in Kombination mit einem durch das Beben verursachten Bruch eines Staudammes gewappnet sind. Das ENSI entscheidet erst nach diesen Nachweisen über die Langzeitbewilligung für das AKW Mühleberg. (rsn)