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Einen Monat nach dem verheerenden Brand im Europapark in Rust spricht Park-Gründer Roland Mack zum ersten Mal mit den Medien über den Verlust.
Es war ein schrecklicher Tag für den Europapark und für Park-Gründer Roland Mack. Am 26. Mai brannte die beliebte Attraktion «Piraten in Batavia» nieder. Der verheerende Brand zerstörte die Familienbahn und sorgte für mächtig Aufsehen. Die Bilder der meterhohen Rauchsäule erschreckten. Gelöscht wurde der Brand erst tags darauf.
Die Brandursache war ein technischer Defekt bei der benachbarten Bahn Fjord-Rafting, wie die Polizei nach gründlichen Ermittlungen bekannt gab. Das Feuer ist dort ausgebrochen und hat sich auf die Piraten-Bahn ausgebreitet.
Einen Monat nach dem verheerenden Unglück spricht nun erstmals Europapark-Gründer Roland Mack mit den Medien. Im Interview mit «20 Minuten» erzählt er, wie er den Tag des Brandes erlebte. «Das ist wie wenn in der Familie jemand stirbt», schildert er seine Gefühle beim Anblick der Zerstörung. «Wenn Sie da nebendran stehen und sehen, wie ein grosser Teil Ihres Lebenswerks innert einer Stunde in Flammen aufgeht, ist das eine neue Lebenserfahrung und etwas, was Sie von einer Stunde auf die andere auch gar nicht verstehen können.»
Als das Feuer ausbrach, befanden sich bis zu 25'000 Besucher im Park. Die Anlage wurde nach Ausbruch des Brands geräumt. Etwa 500 Rettungskräfte waren im Einsatz. Mack lobt die Arbeit der Rettungsleute. «Wie wir mit so einer Situation umgegangen sind, hat bei den Gästen ein unglaubliches Vertrauen geweckt, wie ich online gesehen habe. Ich bin dankbar, dass die Rettungs- und Löschmassnahmen wie ein Uhrwerk funktioniert haben.»
Wie hoch der Sachschaden ist, lässt sich laut Mack noch nicht beziffern. Es handle sich aber um einen Millionenbetrag.
Die «Piraten in Batavia» haben eine grosse Fangemeinde. Die Fans schwärmen von der Bahn, die 1987 eröffnet worden war und an die niederländische Kolonialzeit erinnert. Sie sprechen von «Kindheitshelden» und glücklichen Familienausflügen. Dementsprechend traurig reagierten sie auf die Nachricht, dass ihre geliebten Piraten zerstört wurden.
«Ich hätte mir nie so herzzerreissende Kommentare vorstellen können», sagt Mack zu den zahlreichen Reaktionen, die der Brand auslöste. Er erzählt von einem kleinen Jungen, der sein Sparschwein opferte und dem Europapark 50 Euro spendete. Er wisse zwar, dass 50 Euro nicht reichen, um die Bahn wieder aufzubauen. Aber wenigstens reiche es für ein Glacé für alle Helfer.
Jetzt sollen die «Piraten in Batavia» wieder aufgebaut werden. «Wir gehen im Moment davon aus, dass wir das Original von Batavia wieder aufbauen, auch ausgelöst durch die Stimmen im Netz», bestätigt Mack Aussagen, die er bereits Anfang Juni via Twitter machte. Damit können sich die Piraten-Fans nach dem Schock wieder auf etwas freuen.