Längere Sonnentage und milde Temperaturen lassen unsere Laune steigen. In den blühenden Wiesen sieht man Schmetterlinge und glückliche Paare. Aber nicht alle sind glücklich. Jeder Zweite leidet an Frühlingsmüdigkeit und Antriebslosigkeit, Depressive Menschen durchleben jetzt schwere Zeiten.
Der Körper muss nach den dunklen, kalten Wintermonaten viel Kraft für die Umstellung an wärmere Temperaturen aufwenden.
Im Winter arbeitet die Schilddrüse langsamer und der Blutkreislauf wurde durch das ständig wechselnde Wetter stark belastet. Viele Menschen sind mit diesen Umstellungen überfordert. Sie leiden an der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit, welche sich durch Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Schwindel und Niedergeschlagenheit äussern kann.
Traurig durch Vitamin-D-Mangel
Vitamin D ist für die Emotionen eines Menschen mitverantwortlich. Fehlt dem Körper Vitamin D, kann dies die Stimmung drücken. Der Körper stellt das Vitamin unter Zuhilfenahme von Sonnenlicht her, doch die dunklen Wintertage haben den Vitamin-D-Speicher leergeräumt. Um diesen wieder aufzuladen, hilft ein Sonnenbad an der frischen Luft. Meist kehren die Lebensgeister nach einiger Zeit von alleine wieder zurück.
Tipp gegen Frühjahrsmüdigkeit
Verbringen Sie viel Zeit im Freien und tanken Sie Licht auf. So regen Sie die Produktion von Vitamin D an. Dies gelingt auch bei bedecktem Himmel.
Doch eine Frühlingsdepression?
Wenn die Symptome länger als zwei Wochen andauern, kann es sich um eine Frühjahrsdepression handeln. Diese ist im Gegensatz zur Frühjahrsmüdigkeit eine ernstzunehmende psychische Erkrankung. Während die meisten Menschen den Frühling jubilierend begrüssen, fehlen den Betroffenen diese Frühlingsgefühle.
Depressive Menschen empfinden den Kontrast zur inneren Trostlosigkeit und der äusseren Heiterkeit als besonders schmerzhaft und belastend. Sie befassen sich verstärkt mit den Grundsatzfragen des Lebens wie: Wer bin ich? Was gibt meinem Leben Sinn? Hat das Leben überhaupt einen Sinn? Dieses Grübeln wiederum verstärkt latent vorhandene Depressionssymptome.
Die Symptome einer Depression sind vielfältig. Nicht jeder Betroffene weist alle typischen Krankheitszeichen auf. Es ist deshalb wichtig, dass sie sich einem Arzt oder Therapeuten anvertrauen. Je früher eine Depression behandelt wird, desto grösser sind die Heilungschancen.
- Interessenverlust / Konzentrationsstörungen
- Verzweiflung / Ängste
- Freudlosigkeit und Traurigkeit
- Schuldgefühle
- Sozialer Rückzug
Vom Burnout zur Depression
Referate von
Dr. med. Thorsten Mikoteit | Chefarzt Stellvertreter und Leitender Arzt Psychiatrische Dienste
Dienstag| 22. Mai 2018 | 19 bis 20.30 Uhr
Altes Spital (an der Aare), Oberer Winkel 2, Solothurn
Freier Eintritt – Einladung zum Apéro nach der Veranstaltung