Die Stadt Langenthal erhält den Wakker-Preis 2019. 2008 ging der Preis an Grenchen.
Vor zehn Jahren ging der Wakker-Preis an Grenchen. Auch an die Uhrenstadt am Jurasüdfuss musste damals nicht zwingend denken, wer über den Preis des Heimatschutzes sprach. Begründet wurde die Auszeichnung damit, dass die Stadt sorgsam mit ihrem architektonischen Erbe umgeht.
Exponenten wie der damalige Stadtbaumeister hatten sich in der Tat massgeblich dafür eingesetzt, dass Grenchen Sorge trägt zu seinen einzigartigen Bauten wie dem Schwimmbad, dem Stadion oder dem Parktheater. Schliesslich strahlt deren architektonische Bedeutung bis heute weit über Grenchen hinaus.
Seither hat die nationale Ehre auch in der Bevölkerung das Bewusstsein dafür geweckt, dass Grenchen mehr ist als nur ein hässliches Entlein. Die Industriestadt, aus einem Bauern- und Handwerkerdorf gewachsen, hat zwar kein Zentrum mit repräsentativen Bauten oder Kirchen vorzuweisen. Dieses einzigartige Gesicht aus zunehmend wieder hippen Industriegebäuden und einst zukunftsweisender Architektur trägt Grenchen heute mit Stolz.
So sanieren private Hausbesitzer ihre Liegenschaften heute zunehmend, statt sie abzureissen und neue 08/15-Architektur hinzuklotzen. Weil sie stolz auf ihr bauliches Erbe sind. Und dieses Selbstvertrauen spielt zunehmend auch in der Politik, die sich heute stärker auch für die eigenen Gebäude interessiert.
Der Wakker-Preis hat den Grenchnern nebst Selbstvertrauen also den Anstoss gegeben, etwas gegen das schlechte Image zu tun. Und das versuchen sie bis heute wacker.
oliver.menge@chmedia.ch