Die Geschichte liest sich auf den ersten Blick unspektakulär. Am Freitag verliess der Chef des Steueramts das Büro. Und am Montag suchte er es nicht wieder auf. Grund: Das Arbeitsverhältnis war am Samstag aufgelöst worden. «In gegenseitigem Einvernehmen», wie es in der gestern versandten Medienmitteilung der Staatskanzlei heisst.
Die Mitteilung aus dem Rathaus ist dünn, sehr dünn. Und auf Nachfrage mag die Medienbeauftragte des Regierungsrats auch nichts sagen. Was keine Überraschung ist, denn den paar knappen Zeilen sind zweifellos harte Verhandlungen über die Abgangsmodalitäten des Steueramt-Chefs vorausgegangen. Kommunikation inklusive.
Eines ist klar: Marcel Gehrig ist nicht einer beruflichen Herausforderung wegen gegangen. Und auch ein politisches Zerwürfnis mit seinem Chef, Finanzdirektor Roland Heim, kann ausgeschlossen werden. Bleiben am Ende Führungskonflikte im Amt mit über 200 Mitarbeitenden – oder aber persönliche Gründe, die niemanden etwas angehen.
Und doch braucht es an dieser Stelle einen Vorbehalt. Wenn es so sein sollte, dass Gehrig in seiner Amts- oder Führungsfunktion gefehlt hat, reicht das «gegenseitige Einvernehmen» über die Auflösung des Arbeitsverhältnisses nicht. Es gibt einen Anspruch der Öffentlichkeit, über die Hintergründe solcher Aktionen informiert zu werden. Vor allem wenn es noch um Geld geht. Abgesehen davon ist der Steueramts-Chef ja nicht irgendeine Nummer.