Simon Gomm verzichtet wegen Doppelmandat auf seinen Sitz im Oltner Gemeindeparlament.
Der vorzeitige Verzicht Simon Gomms auf seinen Sitz im Oltner Gemeindeparlament hat einen schalen Beigeschmack: Zwar konnte der 26-jährige Jungpolitiker nicht damit rechnen, gleich in beide Parlamente gewählt zu werden, als er sich für die Kandidaturen entschied.
Doch wenn für Gomm schon vorher klar war, dass ein Doppelmandat ausgeschlossen ist, hätte er nach erfolgter Wahl in den Kantonsrat eigentlich öffentlich dazu aufrufen müssen, ihn bitte nicht auch noch ins Oltner Parlament zu wählen.
Dass er dies nicht tat, um die Chancen der Jungen SP nicht zu schmälern, ist verständlich. Doch mit seinem nachträglichen Verzicht stösst er all jene Wähler vor den Kopf, die ihn explizit aufgrund seines neuen Kantonsrats-Mandats nicht gestrichen oder auf die Liste geschrieben haben. Ein Doppelmandat sei «nicht demokratisch», sagt Gomm.
Doch ist es demokratisch, dem Wählerwillen nicht Folge zu leisten?
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