Kommentar
Da braucht es dann Nachbesserung

Balz Bruder
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Es ist wichtig, dass die Krise nun nicht Strukturen wegfegt, die über Jahre mühsam aufgebaut wurden. (Archivbild)

Es ist wichtig, dass die Krise nun nicht Strukturen wegfegt, die über Jahre mühsam aufgebaut wurden. (Archivbild)

Annika Buetschi / AZ

Es hat einige Zeit gedauert. Doch nun ist klar, wie der Kanton mit den Kindertagesstätten umgeht, die den Notbetrieb gewährleisten und gleichzeitig Defizite schreiben. Gewiss, es ist nicht die Aufgabe des Staates, alle Einrichtungen, die irgendeinen öffentlichen Nutzen erbringen, zu retten. Doch die Kitas sind nicht nur in der Krise systemrelevant, sondern auch darüber hinaus. Deshalb ist es richtig, dass Kanton und Gemeinden im Verbund dafür sorgen, dass die Krise nun nicht Strukturen wegfegt, die über Jahre mühsam aufgebaut wurden.

Dass das Geld aus den Bettagsfranken und aus Erbschaften für Soforthilfe stammt, zeigt allerdings das Dilemma, in dem sich der Kanton bei der Kita-Unterstützung befindet. Die Förderung ist Sache der Gemeinden, aber finanziell verantwortlich sind sie nicht. Umso wichtiger ist, dass der Staat den Ball ins Rollen gebracht hat – nun müssen ihn die Kommunen aufnehmen.

Der Erfolg der Massnahmen wird sich erstens daran messen, was die Betreuungseinrichtungen unter erschwerten Bedingungen und mit entsprechender Unterstützung in der Krise zu leisten vermögen. Zweitens aber auch daran, wie viel Normalität in die «Zeit danach» gerettet werden kann. Das ist für die Eltern und Kinder das Wichtigste. Aber auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft. Was nichts daran ändert, dass in der Frage von Zuständigkeit und Finanzierung der Einrichtungen endlich klare Verhältnisse zu schaffen sind.Balz Bruder

balz.bruder@chmedia.ch