FC Basel
Marketingdirektor Martin Blaser verlässt den FC Basel

Auf eigenen Wunsch verlässt der Direktor Marketing, Verkauf und Business Development den FC Basel. Er wechselt zur InfrontRingier Sports & Entertainment Switzerland AG.

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Martin Blaser, Direktor Marketing und Verkauf beim FC Basel. Kenneth Nars

Martin Blaser, Direktor Marketing und Verkauf beim FC Basel. Kenneth Nars

Kenneth Nars

Zurück zu den Wurzeln – das ist das Motto des künftigen FC Basel, des FCB wie er ab kommender Saison unter der Leitung von Bernhard Burgener, dem designierten Präsidenten, und Sportdirektor Marco Streller daher kommen soll. Zurück zu den Wurzeln geht auch Marketing-Direktor Martin Blaser. Er verlässt den Meister im Sommer und wird Managing Director bei der Sportvermarktungsagentur InfrontRingier Sports&Entertainment Switzerland AG. Zur bz sagt er: «Gute Deals leben von der Schnelligkeit.»

Tatsächlich kommt der Abgang einigermassen überraschend. Noch Anfang April war Blaser Teil von Bald-Präsident Burgeners Zukunftsplänen. Als Verwaltungsrat der FC Basel 1893 AG. Neben Strategiechef Alex Frei, Nachwuchschef Massimo Ceccaroni und Marco Streller (Spielbetrieb). Keinen Monat später ist Blaser Geschichte. Noch ist nicht klar, wann genau er den FCB verlässt und wie die Übergabe an seinen Nachfolger abläuft. Aber er geht.

Bevor er 2006 zu GC ging, war er Besitzer der Sportart AG in Zürich. Er vermarktete unter anderem die Nationalmannschaft, die EM-Kandidatur 2008 und den Spengler-Cup. Nach dreieinhalb Jahren bei den Hoppers wurde er Senior Partner bei der Agentur Sport Mind, dann der Wechsel zum FC Basel. Jetzt also geht Blaser zurück ins Sportmanagement. «Und das wieder bei der Nummer 1, bei InfrontRingier. Ich kann in meiner Karriere noch einmal einen Schritt machen. Dieses Angebot wollte ich nicht ausschlagen», begründet Blaser die Trennung vom FCB.

Blaser baute beim FCB etwas auf

Er hat in den vier Jahren bei Basel etliches in Bewegung gebracht. Das Sponsoring ausgebaut, Lounges renoviert, Konzepte im Gastgewerbe und Catering überdacht und erneuert. Aber Blasers Geschäftigkeit war vielen Fans ein Dorn im Auge. Spätestens beim bargeldlosen Zahlen verlor er den Kontakt. Da war auf einmal zu viel Kommerz, kein Platz mehr für Kultur.
Blaser sagt zwar, er sei zu 100 Prozent aus eigenen Stücken gegangen. Recherchen der bz legen jedoch anderes nahe: Burgener soll offenbar im Marketing neue Wege gehen wollen. Zurück zu den Wurzeln? Zurück zu mehr Tradition und weniger Kohle?

Davon ist kaum auszugehen. Burgener verfolgt mit dem FCB auch geschäftliche Interessen. Er hat schliesslich eine ordentliche Summe für das Aktienpaket von Heusler & Co. bezahlt. Die Schätzungen variieren zwischen 10 und 25 Millionen Franken. Der Klub muss Geld abwerfen, wenn er dieses Geld wieder rein holen will. Und dass er dies beabsichtigt, daraus machte Burgener bei der Präsentation seines Konzeptes kein Geheimnis: «Ich bin Unternehmer, kein Mäzen.»

Und Blasers Nachfolger? Noch gibt es keine Namen. Der FCB braucht einen erfahrenen Mann. Bei all der Veränderung droht sonst ein böses Erwachen. Gut möglich, dass man jemanden aus den eigenen Reihen nachnimmt. Man will ja zu den Wurzeln. (sel)