Landesweit fielen mehr als 2700 Flüge aus, davon mehr als 1800 an den beiden grossen Airports von Chicago. In sechs Bundesstaaten wurde die Post nicht zugestellt, in Chicago blieben die Regionalzüge stehen.
In der Kleinstadt Mahnomen im Nordwesten des Bundesstaats Minnesota fiel das Barometer am Mittwoch um 06.00 Uhr morgens auf minus 40 Grad Celsius. Die Behörden in den Bundesstaaten Illinois, Wisconsin und Michigan hatten Notstandsmassnahmen in Kraft.
Er joggt noch immer: Evan Roberts am Dienstag in Minneapolis im US-Bundesstaat Minesota.
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Er auch: Student Daniel Dylla am Dienstagmorgen am Mississippi in Minneapolis.
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"Historische Kälte"
In Chicago, der drittgrössten Stadt der USA, sanken die Temperaturen am Morgen auf minus 30 Grad. "Das ist offensichtlich eine historische Kälte", sagte Bürgermeister Rahm Emanuel. "Die Temperaturen sind lebensgefährlich und wir müssen dementsprechend handeln." Bewohner schützten ihre Gesichter mit Skimasken, wenn sie ihre Wohnungen verliessen. Für die 16'000 Obdachlosen von Chicago richteten die Behörden mehr als 270 Wärmestuben ein.
In Michigan ordnete die Gouverneurin Gretchen Whitmer die Schliessung aller nicht-essenziellen Behörden bis Freitag an. Auch die Schulen blieben angesichts der am Donnerstag erwarteten Temperaturen von bis zu minus 40 Grad geschlossen.
Grund für die Kältewelle ist arktische Luft, die sich von dem normalerweise um den Nordpol kreisenden sogenannten Polarwirbel gelöst hat. Für diese Abspaltung könnte laut einer wissenschaftlichen These die Klimaerwärmung verantwortlich sein.