Marco Koller hat das Kommando des Feuerwehrverbandes Döttingen-Klingnau übernommen, dem seit dem 1. Januar auch Koblenz angehört.
Das neue Jahr hat für die Feuerwehr Döttingen-Klingnau mit einer Veränderung begonnen: Dem Verband gehört seit dem 1. Januar mit Koblenz eine dritte Gemeinde an – die Feuerwehr heisst darum neu Döttingen-Klingnau-Koblenz. Die Fusion angestrebt hatte in den letzten vier Jahren insbesondere Koblenz: Für die Gemeinde war es nicht immer einfach, aus rund 1600 Einwohnern den Sollbestand von 53 Feuerwehrleuten zu rekrutieren. Gleichzeitig stellte die Verfügbarkeit während des Tages eine Herausforderung dar – viele Feuerwehrleute arbeiten in einer anderen Gemeinde. Weil der Verband künftig aus 110 Feuerwehrleuten bestehen soll – derzeit sind es 120 – dürften gewisse Rekrutierungsschwierigkeiten nun der Vergangenheit angehörten.
Die Integration von Koblenz bringe einige Herausforderungen mit sich, sagt Meinrad Keller, der seit dem 1. Januar den Verbandsvorstand präsidiert. So müsse das Feuerwehrmagazin, das als Aussenposten genutzt wird, für rund 110 000 Franken umgebaut werden. Dies unter anderem, damit das neue Tanklöschfahrzeug Platz hat, das im Spätsommer einsatzbereit sein dürfte. «Wir müssen ein grosses Fahrzeug kaufen, denn ein kleineres Fahrzeug hätte den Anforderungen nicht genügt», sagt Keller. Konkret: «30 Sekunden zu lange dauert die Fahrt eines grossen Fahrzeugs von Döttingen nach Koblenz.» Darum muss ein grosses Tanklöschfahrzeug für den Standort Koblenz gekauft werden, es kostet 410 000 Franken.
Gute Integration
Keller ist zuversichtlich, dass die Integration der Koblenzer Feuerwehrleute in den Verband erfolgreich verlaufen wird. «Seit zwei Jahren hatten wir einen gemeinsamen Alarmverband. Bei Ereignissen in Koblenz wurde seither auch die Feuerwehr Döttingen-Klingnau mitaufgeboten.» Ausserdem hätten die Feuerwehrleute aus Koblenz bereits im vergangenen Jahr 2011 mit den Kollegen aus Klingnau und Döttingen Übungen durchgeführt.
Eine Veränderung gibt es auch an der Spitze der Feuerwehr. Mario Lerf ist als Kommandant zurückgetreten. 24 Jahre lang gehörte er der Feuerwehr an, für über 240 Ernstfälle rückte er aus. «Ich konnte immer auf ein gutes Team zählen», sagt Lerf. Er trete jetzt zurück, weil der Zeitpunkt mit der Fusion optimal sei für einen Wechsel im Kommando. Klingnaus Gemeinderat Felix Lang lobte Lerf an der Pressekonferenz für seine Arbeit. «Es ist erstaunlich, wie ruhig er während der Einsätze geblieben ist», so Lang. «Ausserdem hat Mario Lerf stets grossen Wert darauf gelegt, dass seine Feuerwehr-Kollegen bei den Einsätzen nicht gefährdet werden.»
Lerfs Posten als Kommandant hat diese Woche Marco Koller aus Döttingen übernommen. Seit 20 Jahren gehört er der Feuerwehr an – aber eigentlich sogar länger. «Als Bub bin ich oft mit meinem Vater, der Vize-Kommandant war, mit zu Feuerwehrübungen gegangen.» Eines seiner grossen Ziele sei, die Akzeptanz der Koblenzer Bevölkerung zu gewinnen, sagt Koller. Auch der Vize-Kommandant ist neu – diesen Posten hat Remo Bugmann übernommen.